Henkel macht aus Kunststoffen in Gewässern Flaschen für Waschmittel
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Neue Marke, neue Verpackung: Die ‚Lovables’-Flaschen sind aus 100 Prozent recyceltem Kunststoff produziert und sollen zukünftig sogar aus in Gewässern gesammelten Rohstoffen bestehen. Foto: Henkel
Henkel macht aus Kunststoffen in Gewässern Flaschen für Waschmittel
Neues Design für junge Zielgruppe
„Die Beziehung zwischen Mensch und Kleidung revolutionieren“ – so lautete das Ziel bei der Produkteinführung der neuen Henkel-Marke ‚Lovables’ Ende 2017 und soll damit ins Herz einer neuen jüngeren Zielgruppe treffen. Mit dem Markenclaim „Meine Kleider sind meine Schätze’ hat Henkel eine der größten Marketingkampagnen der Firmengeschichte gestartet und spricht damit Fashinistas beziehungsweise mode- und trendbewusste Damen und Herren an, die ihre Kleider wie Schätze pflegen möchten. Wer sich um Haut und Haare sorgt, soll auch seine Kleidung demzufolge lieben und pflegen dürfen. Entsprechend bricht auch das Verpackungsdesign der zu ‚Perwoll’ gehörenden Untermarke bewusst mit den üblichen Kategorie-Codes. Wäsche-Shampoo und -Conditioner ähneln einer übergroßen 850-Milliliter-Shampooflasche, die sogenannten ‚Lovables’ Wäsche-Treatments werden wie Pflegemasken in Beuteln verpackt.
Neue Flaschen aus Müll in Gewässern
Zur jüngeren Zielgruppe passt auch ein gesteigertes Umweltbewusstsein, das das Düsseldorfer Unternehmen mit nachhaltigen Verpackungsmaterialien beantwortet. Alle Flaschen der ‚Lovables’-Produktrange bestehen zu 100 Prozent aus recyceltem PET (rPET), das die Flaschen nach Gebrauch erneut komplett recycelbar macht.
Laut eigenen Unternehmensangaben war AVEDA die erste Kosmetikmarke, die 100 Prozent recyceltes PET genutzt hat. Foto: AVEDA
Noch einen Schritt weiter geht Henkel nun mit ihrer Kooperation mit der belgischen Nichtregierungsorganisation ‚Waste Free Oceans’ (WFO). Gemeinsam soll ab 2018 für drei Jahre Kunststoffmüll gesammelt werden, um daraus jährlich 100 Tonnen recyceltes Material herzustellen. Begonnen wird entlang der Donau in den Ländern Bulgarien, Ungarn und Rumänien. Hier sind Strömung und Flussverlauf für die Aktion, zur der auch freiwilliger Helfer aufgerufen sind, am besten geeignet. Im Anschluss an diese Sammelaktion soll am Mittelmeer weitergemacht werden. Ziel ist es, aus den erfassten Rohstoffen zukünftig mehr als eine Million ‚Lovables’-Flaschen zu produzieren.
Recycling fördern
Dass Kosmetikverpackungen nachhaltig produziert werden und daraus wiederum sinnvolle Produkte entstehen können, haben schon zahlreiche Unternehmen bewiesen. So nutzt beispielsweise die Kosmetikmarke AVEDA bei über 85 Prozent seiner PET-Flaschen und -Tiegel im Bereich Körper- und Haarpflege recycelten Kunststoff. Verwendet werden dafür sowohl gesammelte Milch- als auch Wasserflaschen. Nach eigenen Angaben sollen dadurch jährlich 600 Tonnen Primärkunststoff eingespart werden.
Upcycling Idee: Wie aus Verpackungen von LUSH schnell und einfach hübsche Pflanztöpfe entstehen. Foto: Lush
Darüber hinaus engagiert sich der zur Estée Lauder Gruppe gehörende Kosmetikhersteller auch bei der Sammlung von gebrauchten Kosmetikverpackungen. Im Jahr 2008 hat AVEDA eine Recyclingaktion in den USA unterstützt, bei der insgesamt 145 Millionen Deckel gesammelt wurden, um daraus neue Verpackungen herzustellen.
Um Recycling so einfach wie möglich zu machen und ein Maximum an neuen Rohstoffen aus den alten Verpackungen generieren zu können, werden Produkte der britischen Kosmetikmarke ‚Lush’ in schlicht gehaltenen schwarzen Töpfen verpackt, die vollständig aus regional gesammeltem und recyceltem Kunststoff bestehen. Das sogenannte ‚5-Pot-Program’ soll zudem Kunden animieren, die leeren Verpackungen in die Stores zurückzubringen. Für fünf von diesen gibt es eine Gesichtsmaske gratis. Nach Waschen und Schreddern wird der Kunststoff geschmolzen und neue Töpfe produziert. Wer mag, kann die schlichten Töpfe auch einfach zu Hause lassen, mit Löchern versehen und als Pflanztopf nutzen.
David Edgar zeigt mit seiner Serie ‚Plastiquarium, wie aus Verpackungen Kunst entsteht. Foto: David Edgar’s Plastiquarium
Alles andere als schlicht sind dagegen die Kunstwerke, die David Edgar aus recycelten Kunststoffen kreiert. Bezeichnet als Plastiquarium entstehen durch seine geschickten Hände bunte Seemonster aus Waschmittelflaschen & Co., die mittlerweile schon in US-Museen, zum Beispiel in Pittsburgh (PA), San Francisco (CA) und Salem (MA) zu bestaunen sind. Ausgewählte Objekte können online erworben werden. Die Preise für die exklusiven Stücke liegen zwischen 25 und 1.250 US-Dollar.