5. Die Regelungen greifen nicht erst während des Transports, sondern bereits im Vorfeld, wenn die Verpackungen geprüft werden müssen. Wie laufen diese Kontrollen ab und was genau wird getestet?
Es gibt in den Gefahrgutvorschriften genaue Angaben, wie eine Verpackung zu testen ist. Dazu zählen u. a. Fallprüfungen, Stapeldruckprüfungen, Dichtheitsprüfungen oder hydraulische Innendruckprüfungen. UN-geprüfte Verpackungen dürfen nur von offiziellen Prüfinstitutionen geprüft werden und müssen durch einen Prüfbericht belegt sein. In Deutschland wird dazu oft die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (LINK: https://www.bam.de/Navigation/DE/Home/home.html) als Prüfstelle konsultiert. Bei bestandener Prüfung wird zudem ein Zulassungsschein vom Prüfinstitut erstellt.
6. Da der Flughafen Düsseldorf ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt ist, über den tägliche viele Gefahrgüter befördert werden, schulen Sie Ihre Kollegen im sicheren Umgang mit gefährlichen Stoffen bzw. ihren Verpackungen. Wie kommt es, dass Sie auch für andere Personenkreise entsprechende Seminare anbieten und wer genau besucht diese?
Bevor eine Sendung gefährlicher Güter zur Beförderung im Luftverkehr genehmigt wird, müssen alle zuständigen Personen, die bei der Vorbereitung beteiligt sind, eine Schulung erhalten. Darunter fallen u. a. Versender, Verpacker, Spediteur, Luftfahrtunternehmen sowie Bodenabfertigungsdienstleister. Die Schulung schließt grundsätzlich mit einer Abschlussprüfung ab und muss innerhalb von 24 Monaten wiederholt werden, um die Kenntnisse auf dem neuesten Stand zu halten. Der Flughafen Düsseldorf bietet für jede der insgesamt zwölf Personalkategorien eine entsprechende Schulung als Schulungsveranstalter an und das bereits seit über 20 Jahren. Aber auch Schulungen für den Gefahrguttransport auf der Straße oder im Seeverkehr sowie Luftsicherheit gehören zu unserem Schulungsangebot.
7. Wieso ist es notwendig und vorgeschrieben, dass internes und externes Personal von Anfang an gut vorbereitet ist und diese Schulungen regelmäßig wiederholt?
Aus den Gefahrgutvorschriften der jeweiligen Verkehrsträger ergibt sich die entsprechende Schulungsverpflichtung. Eine regelmäßige Wiederholung ist zur Sensibilisierung der Mitarbeiter unerlässlich. Ansonsten werden den Mitarbeitern die Neuerungen und Änderungen nur selten zugänglich oder bekannt gemacht. Wer nicht ständig mit den Gefahrgutvorschriften arbeitet, vergisst erfahrungsgemäß schnell einiges.
8. Die Verpackung muss innerhalb der gesamten Transportkette Schutz vor den gefährlichen Gütern bieten, aber auch wenn der Empfänger sie öffnet. Wie genau kann die Verpackung hierbei Sicherheit bieten?
Die Innen- oder Einzelverpackungen müssen ordnungsgemäß verschlossen sein und Hinweise für den sicheren Umgang gemäß der Gefahrstoffverordnung tragen.
9. Wie wichtig ist es dafür, dass durch die Kennzeichnungen auf den Verpackungen auf einen Blick zu erkennen ist, welche Gefahr besteht?
Die Gefahrgutkennzeichen müssen auf jedem Versandstück angebracht werden, um anzuzeigen, welches Gefahrgut sich in jedem Versandstück befindet. Nur dadurch können Transport-, Lagerungs- und Trennvorschriften eingehalten werden. Auch für Einsatzkräfte wie Feuerwehr oder Polizei sind diese Kennzeichen sehr wichtig.
10. Wie unterscheidet sich die Beförderung von Gefahrgütern im Bahn-, Luft- oder Straßenverkehr? Gelten andere Kennzeichnungspflichten? Wenn ja: inwiefern und wieso?
Die Gefahrgutvorschriften der jeweiligen Verkehrsträger wurden in vielen Fällen harmonisiert. Abhängig vom Verkehrsträger können unterschiedliche Mengenwerte pro Versandstück transportiert werden und nicht jeder Stoff ist bei jedem Verkehrsträger erlaubt. Beim Transport von Gefahrgut im Luftverkehr gibt es Unterschiede in der Markierung und Kennzeichnungspflicht. Auch was die Position der Kennzeichnung angeht, gibt es einige Unterschiede. Im Luftverkehr wird verlangt, dass möglichst alle Informationen auf einer Seite des Versandstücks angebracht werden.
11. Von Sprengstoff bis hin zu radioaktiven Stoffen: Wieso dürfen bestimmte Stoffe nur auf vorgeschriebenen Wegen transportiert werden bzw. unterliegen strengeren Mengenbegrenzungen und höheren technischen Anforderungen, wenn sie z. B. per Flugzeug transportiert werden?
Auf der Straße gelten für bestimmte Stoffe Fahrwegbestimmungen und Tunnelcodes. Im Luftverkehr hingegen müssen Abweichungen von Ländern oder Luftfahrtunternehmen berücksichtigt werden. Des Weiteren müssen die Verpackungen den besonderen Transportbedingungen im Luftverkehr gerecht werden. Dazu gehören große Temperaturunterschiede, Druckunterschiede am Boden und in der Luft oder Vibrationen.