Düsseldorf, 4. Mai 2023 - Auf der Pressekonferenz des VDMA-Fachverbandes Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen anlässlich der interpack stellte Christian Trauman, Vorsitzender des VDMA Fachverbands Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen des VDMA Konjunkturdaten vor, Richard Clemens, Geschäftsführer des Fachverbands, sprach über Nachhaltigkeitsziele und die neue EU-Verpackungsverordnung.
2022 verbuchten die Branchenunternehmen einen Produktionszuwachs von 7 Prozent auf 15,8 Milliarden Euro am Standort Deutschland. Damit übertraf der viertgrößte Fachzweig des Maschinen- und Anlagenbaus in Deutschland sein Vorkrisenniveau von 2019 in Höhe von 15,3 Milliarden Euro.
Knapp die Hälfte des Umsatzes entfiel auf Verpackungsmaschinen – die größte Ausstellergruppe auf der interpack. „Auch im schwierigen Jahr 2022 blieb die Nachfrage nach unseren Maschinen hoch. Der Grund dafür ist, dass Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen einen entscheidenden Beitrag für die sichere Versorgung einer wachsenden Weltbevölkerung mit Lebensmitteln, Getränken, und pharmazeutischen Produkten leisten“, erklärte Christian Traumann.
Nach der Corona-Pandemie bremste vor allem die russische Invasion in die Ukraine die konjunkturelle Erholung. Die Lieferketten blieben 2022 angespannt. Eine Umfrage unter den VDMA-Mitgliedern im März 2023 zeigt aber, dass die Situation sich langsam entspannt. Für zwei Drittel der Unternehmen stellt außerdem der Fachkräftemangel einem starken Engpass dar, der sich negativ auf die Geschäftsentwicklung auswirkt.
Export leicht im Minus – USA und China sind die wichtigsten Wachstumsmärkte
Die Auslandslieferungen der Branche sanken im Jahr 2022 moderat um 1,7 Prozent auf knapp 9 Milliarden Euro. Mehr als die Hälfe der Exporte wurden in Länder außerhalb Europas geliefert. Seit vielen Jahren sind die USA mit Abstand wichtigster Markt. 2022 wurden Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen im Wert von 1,4 Milliarden Euro in die USA geliefert. Die Exporte in den zweitwichtigsten Markt China stiegen trotz Corona-Krise um 11 Prozent auf den Rekordwert von 605 Millionen Euro. Insgesamt blieb die Nachfrage aus dem Ausland hoch mit starken Impulsen aus einzelnen Märkten, darunter Japan, Indien, Mexiko, Ägypten, Südafrika und Nigeria.
Maschinenbau braucht Entbürokratisierung und offene Märkte
Traumann appellierte an die Politik, sich stärker für eine Entbürokratisierung und offene Märkte einzusetzen. „Innovation braucht unternehmerische Freiheit und Wettbewerb“, sagt er mit Blick auf lange Genehmigungsverfahren in Deutschland und auf laufende und kommende EU-Regulierungen.
Er betonte die Bedeutung offener Märkte für den internationalen Erfolg des Maschinenbaus. In einem zunehmend protektionistischen Umfeld müsse die EU auf Freihandelsabkommen mit den wichtigsten Handelspartnern setzen. Der Fachverbandsvorsitzende appellierte an die Politik und die Branche, die Potenziale des chinesischen Marktes weiterhin zu nutzen: „Wir brauchen China als Absatzmarkt und wir brauchen Produkte aus China. Und China braucht den EU-Markt.“
Von der Weltleitmesse interpack erwartet die Branche positive Impulse. „Messen sind ein Spiegel offener Märkte. Wir freuen uns darauf, dass die internationale Zulieferindustrie nach sechs Jahren Pause auf der wichtigsten Branchen-Plattform ihre Innovationen präsentieren wird und dass wir alle wieder im persönlichen Austausch über Anforderungen und Trends mit Kunden aus aller Welt diskutieren können“, resümierte Traumann.