Glasrecycling verbessern: Neuer Leitfaden für nachhaltiges Verpackungsdesign von BDE und bvse
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Wer schon bei der Produktion klar sieht, gibt Glasverpackungen ein zweites Leben. Der Leitfaden von BDE und bvs zeigt, wie Hersteller Verantwortung übernehmen können. Bild: Mariano Nocetti
Glasrecycling verbessern: Neuer Leitfaden für nachhaltiges Verpackungsdesign von BDE und bvse
Lesedauer: 3 Minuten
Glas lässt sich gut recyceln. Theoretisch. In der Praxis sieht das oft anders aus: Lackierte Oberflächen, schwer ablösbare Etiketten oder fest verbaute smarte Komponenten machen aus einer vermeintlich nachhaltigen Verpackung bisweilen ein Problem im Verwertungsprozess.
Die Recyclingfähigkeit von etwas Flaschen und Gläsern entscheidet sich nicht erst in der Sortieranlage, sondern viel früher: beim Design. Was gut aussieht, ist nicht automatisch gut für den Kreislauf. Genau hier setzen der BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft und der bvse Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung an. Ihr gerade veröffentlichter Leitfaden für recyclinggerechtes bzw. -freundliches bzw. Verpackungsdesign zeigt, wie Glasverpackungen von Anfang an so konzipiert werden können, dass sie am Ende nicht zur Last, sondern zur Ressource werden.
Glasrecycling-Prozess: Wie profitieren Industrie und Umwelt?
Das Papier richtet sich an Marken, Hersteller, Verpackungslieferanten und Designagenturen – also all jene, die Einfluss auf die Gestaltung von Glasverpackungen haben. Ziel ist es, die Qualität und Menge an recyclingfähigem Altglas zu steigern, das dann dem Kreislauf als wertvoller Rohstoff wieder zugeführt werden kann. Und das wird nicht nur mit Blick auf gesetzliche Vorgaben wie den Green Deal und neue Nachhaltigkeitskriterien im Rahmen der Lizenzierung immer relevanter. „Unser Leitfaden verdeutlicht, wie entscheidend es ist, schwer zu recycelnde Verpackungsbestandteile bereits bei der Produktentwicklung zu vermeiden“, sagt Dr. Andreas Bruckschen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BDE, und führt weiter aus: „Durch die Umsetzung gezielter Empfehlungen in enger Zusammenarbeit der Akteure der Wertschöpfungskette können wir die Recyclingquoten im Glas signifikant erhöhen und die nachhaltige Kreislaufwirtschaft stärken.“
Kreislaufwirtschaft im Fokus: Was empfiehlt der Leitfaden konkret?
Die Hinweise für ein besseres Recycling sind sehr konkret formuliert. Zu den wichtigsten Punkten gehören:
Weniger ist mehr: Verpackungselemente so weit wie möglich reduzieren.
Etiketten mit Augenmaß: Nur kleinflächige, leicht ablösbare Etiketten verwenden – keine Kunststoffetiketten mit wasserfestem Klebstoff.
Keine Aluminium-Anrollfolien: Sie erschweren die Sortierung und stören den Recyclingprozess.
Transparente und verwandte Farben, möglichst Weiß, Grün und Braun.
Verzicht auf intransparente Dekorationen: Lackierungen und Beschichtungen, die von Sortiertechniken nicht erkannt oder durchleuchtet werden können, sollten vermieden werden.
Keine fest verbauten technischen Elemente: RFID-Chips, LED-Elemente imd andere elektronische Bauteile in Glasverpackungen stellen nicht nur ein Sortierproblem, sondern ein Sicherheitsrisiko dar.
Richtiges Altglasrecycling: Wird der Leitfaden auch international relevant?
Glasverpackungen sind gut recycelbar, wenn sie richtig gestaltet sind. Das bedeutet: möglichst wenige zusätzliche Elemente, klare Trennung von Material und eine Glasform, die sich gut entleeren lässt. Auch das Verschlusssystem sollte sich vollständig vom Glas trennen lassen, damit beides korrekt entsorgt und recycelt werden kann.
Auch auf europäischer Ebene findet der Leitfaden Anklang. Der Verband der Glasrecycler FERVER unterstützt die Initiative demnach ausdrücklich. BDE und bvse gibt dies Zuversicht, dass die dargestellten Aspekte für ein modernes Glasrecycling in der Branche über die nationalen Grenzen hinaus an Bedeutung gewinnen und umgesetzt werden.
Weitere Informationen sowie der Leitfaden können unter dem folgenden Link abgerufen bzw. gedownloaded werden: www.bde.de