Bier transportieren? Lieber nachhaltig: Grolsch mit neuen Paletten aus Recycling-Kunststoff

Die niederländische Brauerei Grolsch zeigt, wie sich Kreislaufprinzipien in der Logistik umsetzen lassen – mit neuen, leichteren Paletten für Mehrwegfässer, gefertigt aus 100 Prozent recyceltem Kunststoff. 

Paletten gehören in jeder Brauerei zur Grundausstattung: Auf ihnen stehen Fässer, Kisten oder Gebinde – oft auf klassischen Holzpaletten, zunehmend aber auf Kunststoffvarianten, die langlebiger und hygienischer sind. Grolsch geht nun einen Schritt weiter und setzt seine Mehrwegfässer (Kegs) auf Paletten, die vollständig aus Post-Consumer-Rezyklat bestehen – also aus gebrauchten Kunststoffflaschen und Verpackungen. 

Die bisherigen Paletten galten als schwer, unhandlich und aufwendig zu beschaffen. Die neuen Modelle sind ganze 12 Kilogramm leichter und reduzieren so Transportgewicht und Emissionen – und damit Energie und Kosten. Gefertigt werden sie vom niederländischen Verpackungshersteller Schoeller Allibert – im Hochdruck-Spritzgussverfahren und mit einer Wabenstruktur, die Stabilität und geringes Gewicht vereint. 

In Kombination mit der Materialwahl ergibt sich laut Hersteller eine CO2-Reduktion von bis zu 83 Prozent gegenüber Paletten aus neuem Kunststoff: „Der Ersatz der alten Paletten war die perfekte Gelegenheit, Nachhaltigkeit konsequent mitzudenken“, sagt Joost Nawijn, Packaging Material Development Specialist bei Koninklijke Grolsch.

Die neue Generation der Keg-Paletten ist nicht nur nachhaltiger, sondern bietet auch funktionalen Mehrwert: Sie lassen sich leichter mit dem Stapler aufnehmen, sind stapelbar und damit effizienter beim Rücktransport. Das spart Platz, Zeit und weitere CO2-Emissionen. Am Ende ihres Lebenszyklus recycelt Schoeller Allibert die Paletten erneut – ein Kreislaufsystem, das Ressourcen schont: „Unsere Lösungen sind exakt auf die Anforderungen von Grolsch zugeschnitten“, ergänzt Vincent Vos, Head of Design bei Schoeller Allibert, „von der Materialauswahl bis zum Praxistest – alles zielt auf Effizienz und Langlebigkeit.“

Kunststoffpaletten sind in der Brauereiindustrie längst etabliert. Die Besonderheit dieses Projekts liegt weniger in der Idee selbst als in der konsequenten Umsetzung zirkulärer Prinzipien: 100 Prozent Post-Consumer-Rezyklat, energieeffiziente Fertigung und Rücknahme zur Wiederverwertung. Damit geht Grolsch über den Branchenstandard hinaus – und zeigt, wie nachhaltige Innovation auch bei scheinbar alltäglichen Transportverpackungen entsteht. Für die Brauerei ist das zugleich ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Net-Zero-Ziel bis 2030.