Backzutaten und Keksdose mit Weihnachtszweig.

Alles beisammen: Fertige Backsets in Motivdosen machen das Backen und Verschenken noch schöner. Foto: Dr. Oetker

Backen als Trend

Wenn während des Corona-Lockdowns die Hefe im Supermarkt über Wochen ausverkauft ist, liegt die Vermutung nah: Die Menschen backen ihr Brot selbst. Ob nun aus Angst vor Lieferengpässen in der Backwarenindustrie oder aufgrund der vielen Zeit zu Hause – in den vergangenen Monaten ist deutlich geworden: Es wird in den Haushalten mehr gebacken und Backen ist trendy.

Das hat unter anderem zu steigenden Umsätzen in der Lebensmittelindustrie für Convenience-Produkte wie etwa Fertigbackmischungen geführt. So konnte der US-amerikanische Lebensmittelhersteller General Mills seinen Umsatz während des amerikanischen Lockdowns um 75 Prozent bei Mehl und Backmischungen steigern.

BACKEUPHORIE SCHON VOR CORONA

Die Back-Euphorie mag mit der Pandemie zugenommen haben, dennoch existiert der Trend zum selbst backen bereits länger. Ein Grund ist der Wunsch nach gesundheitsbewusster Ernährung und der Verwendung hochwertiger Zutaten. Wer sein Brot selbst backt, bestimmt nun mal, was drin ist. Insbesondere Backmischungen bieten dem Hobbybäcker einen leichten Einstieg ins Backen. Hier sind Verbraucher*innen mit wenig Zeit die wichtigste Zielgruppe. Singles, Eltern und Studenten*innen freuen sich über eine schnelle Zubereitung und risikofreies Gelingen bei Keks, Brot oder Kuchen.

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Grünes Buch Brot backen von Dr. Oetker mit Brotabbildung.

Das Buch „Brot backen“ von Dr. Oetker Österreich greift den anhaltenden Trend zum selbst gebackenen Brot auf. Foto Dr. Oetker

Allergiker oder Menschen mit Lebensmittelintoleranzen bzw. Menschen mit Zöliakie können auf glutenfreie Backmischungen auf Mais-, Reis- oder Buchweizen-Basis zurückgreifen. Auch vegane Backmischungen, die auf tierische Inhaltsstoffe komplett verzichten und stattdessen vegetarische Geliermittel und pflanzliche Fette wie Margarine nutzen, werden zunehmend im Einzelhandel angeboten.

Die Lust am Backen zeigt sich auch an der Flut neuer TV-Backsendungen, Backmagazine, Backblogs und in zahlreichen Social-Media-Kanälen bei Pinterest, Instagram oder Facebook mit ausgefallenen Rezeptideen zum Trend Backen. Zudem nutzen Backwarenhersteller wie Dr. Oetker den Trend zum Backen und treten mit Rezeptbüchern für Backinspirationen vermehrt als Verleger auf.

Ausreichend Backinspiration gibt es auch am Point of Sale; zum Beispiel durch saisonale Backmischungen wie der „Winter Pflaumen Kuppel“ mit weihnachtlichen Gewürzen von Dr. Oetker. Denn Backwarenhersteller und Handel haben erkannt, dass die Lust zu Backen bei den Verbraucher*innen überwiegend durch attraktive und ansprechende Backwarenverpackungen direkt im Geschäft unmittelbar vor dem Kauf geweckt wird. Aufgrund des demografischen Wandels werden auch im Sortiment der Convenience Backprodukte die Packungseinheiten und beiliegenden Backformen kleiner.

Dr. Oetker Backmischungen Winter Pflaumen Kuppel und Schoko-Orangen Tarte. Auf dem Tisch neben angeschnittener Torte und Schokoladenkuchen

Winterlichen Back-Ideen für den Hobbybäcker von Dr. Oetker. Foto Dr. Oetker

Adventszeit ist Backzeit

Mit Einbruch der kälteren Jahreszeit nimmt der Backtrend in vielen Haushalten zu und spätestens zur Adventszeit kommen weihnachtliche Gewürze ins Backsortiment. Ob zum selber naschen oder als Geschenk: Kekse sind in der Vorweihnachtszeit bei vielen Menschen beliebt. Nach dem Motto: Umso bunter, umso schöner bieten Backwarenhersteller ihren Kunden*innen eine bunte Vielfalt an Dekorzutaten zum Verzieren der Kekse und Kuchen an. Trendy sind auch fertige Plätzchen-Sets. In Motivkeksdosen oder Vintage-Dosen sind neben den Backzutaten gleichzeitig Ausstecher und Rezeptvorschläge beziehungsweise weihnachtlich gestaltete Jutebeutel als nachhaltige Geschenkverpackung enthalten.

Wann wurden Backmischungen erfunden?

Welcher kluge Kopf hat eigentlich die Backmischung erfunden? Es war Henry Jones aus Bristol in England. Er hatte im Jahr 1845 das "Henry Jones self-raising flour" als die weltweit erste Backmischung zum Patent angemeldet.

Sie unterschied sich nicht groß von heutigen Fertigbackmischungen. Denn bis heute sind die Grundbestandteile einer jeden Backmischung Mehl, Salz und Treibmittel. Je nach Rezept kommen noch Zucker, Gewürze oder andere Zutaten hinzu. Gedacht war die Backmischung damals für die Herstellung von frischem Brot auf langen Schiffsreisen anstelle von hartem Zwieback. In den 1920er Jahren kamen weitere Anbieter hinzu. So stieg der heute fünftgrößte Lebensmittelhersteller der Welt, General Mills, in das Convenience-Backsegment ein und brachte als Erster in den USA die Fertigbackmischungen in die Läden. Die erste Sorte hieß Ginger Cake, es folgten Gingerbread Cake, Cookie Mix, Devils Food Layer Cake und Party Layer Cake.

Um in den 1960er Jahren auch den japanischen Markt, in dem es den typischen Backofen nicht gab, für Fertigbackmischungen zu erschließen, entwickelte der Konzern eine spezielle Backmischung, die auch im Reiskocher gelingen würde. Jedoch ohne durchbrechenden Erfolg.