Verpackungen aus Kunststoffen spielen in der Lebensmittelindustrie eine wichtige Rolle: Sie schützen das Produkt, sichern die Haltbarkeit und erleichtern den Transport. Dennoch sieht sich der Nahrungsmittelkonzern Nestlé in der Verantwortung, den Einfluss seiner Verpackungen auf die Umwelt zu reduzieren und arbeitet daran, die eingesetzten Verpackungen zu optimieren und stets die geringstmögliche Verpackungsmenge zu verwenden.
Die im April 2018 beschlossenen Nachhaltigkeitsziele werden nun nach und nach umgesetzt. Vorgenommen hat sich das Schweizer Unternehmen, dass bis 2025 all seine Verpackungen recyclingfähig oder wiederverwertbar sein sollen.
Konsequente Strategie
Schwer recyclingfähige Kunststoffe sollen in dem Zeitraum von 2020 bis 2025 schrittweise aus dem Sortiment genommen werden; gleichzeitig möchte Nestlé vermehrt alternative Verpackungsmaterialien wie etwa kompostierbare Papier-basierte und biologisch abbaubare Materialien eingesetzten – vor allem in Ländern, wo die notwendige Recyclinginfrastruktur noch fehlt.
Zu den ersten kunststofffreien Süßwarenverpackungen bei Nestlé gehörten die Smarties-Rollen. Schon im Jahr 2005 wurde die Standard-Röhre komplett ohne Kunststoff hergestellt. Nun sollen auch die Jumbo-Röhren, Multi-Packs und Mini-Verpackungen der bunten Schokolinsen nachziehen.
Ab Februar 2019 sollen zudem sukzessive alle Kunststoff-Strohhalme für Getränkeprodukte gegen Alternativen ausgetauscht werden. Erster Testmarkt ist die Dominikanische Republik; Brasilien soll folgen. Während des Pilotprojekts werden in beiden Märkten Nesquik-Getränkeverpackungen ausschließlich mit Papier-basierten Trinkhalmen angeboten. In der zweiten Jahreshälfte wird die Verpackung des Yes-Törtchens angegangen.
Globale Aufgabe
Mit diesen Maßnahmen steht das Unternehmen nicht alleine dar. Weltweit entscheiden sich zunehmend zahlreiche Global Player, ihre Verpackungen noch recyclingfähiger oder biologisch abbaubar bzw. kompostierbar zu machen und damit unnötiger Müllproduktion entgegenzuwirken.
Dabei sind sich alle Beteiligten einig: Eine Strategie gegen Marine Litter und Müllvermeidung kann nur global erfolgreich sein, wenn alle Stakeholder von Wirtschaft, Politik, NGO’s und Verbraucher mit einbezogen werden und notwendige wie auch sinnvolle Rahmenbedingungen und Infrastrukturen geschaffen werden.