Verpackung als Gesundheitswächter

Arzneimittelproduzenten, Apotheker, Ärzte und Anwender – sie alle profitieren bereits von integriertem Smart Packaging. Dank NFC-Chips und RFID-Kennzeichnungen können Tablettenschachteln und Co. entlang der gesamten Lieferkette verfolgt und ein erhöhter digitaler Erstöffnungs- und verbesserter Produktschutz garantiert werden. Durch die Einbindung innovativer Techniken wie dem Internet der Dinge oder der Industrie 4.0 steigt nach und nach auch der Service für den Nutzer. So liefern die Kommunikation zwischen Etikett und Smartphone, LED-Displays und Audio-Beipackzettel dem Patienten Informationen in Echtzeit zu Dosierung und Einnahme des Medikaments. Und besonders intelligente Verpackungen generieren bei Bedarf automatische Nachbestellungen.

Bei Lebensmittelverpackungen wurden sie bereits erfolgreich getestet: Sensoren, die die Haltbarkeit und verbleibende Menge von Speisen und Getränken ermitteln, vor einem zu späten Genuss warnen und den digitalen Einkaufszettel um das fehlende Produkt erweitern. Bald sollen auch Medikamentenverpackungen dem Patienten solch bedeutende Informationen zukommen lassen, die Handhabung erleichtern und die Therapietreue gewährleisten.

Blickdichte Flaschen mit flüssiger Medizin sollen fortan nicht mehr geschüttelt werden müssen, um den verbleibenden Inhalt zu erahnen. Vielmehr erfasst ein integriertes e-Paper-Display die Restmenge und erinnert den Patienten an die Anforderung eines neuen Rezeptes. Die Bedienung ist einfach über elektronische Tast-Bedienelemente an der Vorderseite der Schachtel vorzunehmen. Und aufgrund der flachen Bauweise des elektronischen Mikrocontrollers und der Mini-Batterie nimmt das aufgeklebte E-Paper-Display so wenig Platz ein, dass die Verpackung ihre Ursprungsgröße fast einhalten kann und kaum weiterer Materialaufwand anfällt.

Chemische Veränderungen, Witterungsverhältnisse, Sauerstoffmengen – all dies sind bedeutende Faktoren besonders für sensible Medikamente wie Impfstoffe und Co. Für den Transport und die Lagerung von Medikamenten wurde kürzlich ein Monitoring-Label entwickelt, bei dem ein Sensor sicher und lückenlos über einen Zeitraum von drei Jahren bis zu 150.000 Temperaturmessungen vornehmen kann. Die Überwachung ist über eine App jederzeit per Knopfdruck abrufbar. Die LED-Anzeige auf dem Etikett zeigt an, ob die Kühlkette eingehalten wurde und das Produkt weiterhin verwendet werden kann.