Technikbegeisterte Ingenieurin leitet ein Anwendungstechnik-Team bei Syntegon
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Ellen Reichmann leitet ein Anwendungstechnik-Team bei Syntegon. Bild: Syntegon
Technikbegeisterte Ingenieurin leitet ein Anwendungstechnik-Team bei Syntegon
Syntegon Technology gehört zu den Branchengrößen, wenn es um Prozess- und Verpackungslösungen für die Pharma- und Lebensmittelindustrie geht. Mit Produktionsstandorten weltweit entwickelt und produziert das Unternehmen Anlagen für die Herstellung, Abfüllung und Verpackung von flüssigen und festen Pharmazeutika sowie für die Verpackung von Backwaren, Schokolade, Kaffee und Tiefkühlkost, und Prozesstechnik für die Verarbeitung von Süßwaren. Im baden-württembergischen Waiblingen ist unter anderem der Bereich Anwendungstechnik und Produktschutz für den Bereich der Package Maker angesiedelt. Seit Anfang 2023 wird er von der Verpackungsingenieurin Ellen Reichmann geleitet.
Nachhaltigkeit spielt auch hier eine große Rolle, denn Syntegon unterstützt seine Kunden bei der Umstellung auf recyclingfähige Verpackungen und ressourcenschonende Produktionsprozesse. Im Labor der Anwendungstechnik entwickeln und testen die Experten nachhaltige Verpackungslösungen, zum Beispiel mit Know-how im Bereich von Siegelprozessen, sowie der Papierformtechnologie. „Ich hatte das Glück und die Chance gleich nach dem Masterstudium als Versuchsingenieurin bei Syntegon anzufangen. Wir haben dort unter anderem untersucht, wie Papier auf Schlauchbeutelmaschinen verarbeitet und partiell beschichtet werden kann“, sagt Ellen Reichmann.
Im Labor der Anwendungstechnik werden nachhaltige Verpackungslösungen getestet. Bild: Syntegon
Heute ist sie Gruppenverantwortliche für den Bereich Anwendungstechnik. „Zusammen mit meinem Team führen wir Versuche im Technikum mit Papier- und Kunststoffmaterialien durch. Dabei testen wir etwa, ob ein bestimmtes Material für eine kundenspezifische Anlage geeignet ist. Es kommen aber auch Folienhersteller zu uns, um Materialien für die Verarbeitung auf ihren Maschinen zu optimieren. Daneben beraten wir Kunden, aber auch Kollegen aus dem Sale und Service.“ Ellen Reichmanns Team besteht aus fünf Verpackungsingenieurinnen und -ingenieuren und einer Technikerin. „Außerdem sind in der Regel zwei bis drei Studierende bei uns, die über ein Praktikum Einblicke in unsere Arbeit gewinnen. Und wir erfahren über die frischen Insights, die sie mitbringen, was aktuell an den Hochschulen passiert. Da ich 2011 ebenfalls als Studentin bei Syntegon angefangen habe, ist es mir heute wichtig, Studierenden die Möglichkeit zu geben, bei uns Erfahrungen zu sammeln.“
Alltagsnahe Verpackungstechnik
Angefangen hat die Ingenieurin mit einem Studium der Verpackungstechnik an der Stuttgarter Hochschule der Medien. „Ich wollte immer einen technischen Beruf ausüben und das Thema Verpackungstechnik hat mich einfach fasziniert. Nach einem Infotag an der HdM war mir klar, das Studium ist das Richtige für mich. Die Verpackungstechnik ist sehr vielfältig, hat technische und kreative Anteile, vor allem aber ist sie alltagsnah, denn idealerweise sieht man die Lösungen, an denen man arbeitet, später im Supermarkt.“
Den Master machte Ellen Reichmann dann fachfremd an der Hochschule Esslingen. „Da ich ein Faible für Chemie habe, passten die angewandten Oberflächen- und Materialwissenschaften gut zu mir. Da haben wir zum Beispiel Kunststoffe im Labor hergestellt und uns mit Themen wie Kleben und Beschichten befasst“. Den Masterstudiengang beendete sie mit dem Hochschulpreis für den besten Studienabschluss.
Als Teamleiterin ist Ellen Reichmann auch verantwortlich für neue Mitarbeiter. In ihrer Abteilung spüre man den Fachkräftemangel nicht so deutlich, erzählt sie. Zuletzt habe es sogar viele Bewerbungen auf zwei freie Stellen gegeben. Oft sind es ehemalige Praktikanten oder Werkstudenten, die zurückkommen. „Es ist für uns von großem Vorteil, wenn wir die neuen Mitarbeiter schon kennen. Außerdem spricht es für uns, wenn Studierende sich nach ihrem Studium bei uns bewerben.“
Von Erfahrung lernen
In ihrem Team arbeiten heute mehr Frauen als Männer. „Ich stelle aber immer Personen ein, die auf eine Stelle passen müssen, egal ob Mann oder Frau.“ Ihren eigenen Weg als Frau in einem technischen Beruf hat sie nie als schwierig empfunden. „Da wurden mir keine Steine in den Weg gelegt.“ Im Gegenteil: Bei Syntegon habe sie sehr positive Erfahrung gesammelt und vielfältige Möglichkeiten der Weiterentwicklung im Unternehmen gehabt. „Ich war zweimal in Elternzeit und kann problemlos auch in Teilzeit arbeiten. Syntegon bietet hier sehr flexible Möglichkeiten.“
Und was rät sie jungen Berufseinsteigerinnen und -einsteigern? Vor allem, offen für alle Themen sein, die sich auftun. „Jeder sollte außerdem die Chancen nutzen, von der Erfahrung anderer zu lernen. Als ich anfing, habe ich mit einem Mitarbeiter zusammengearbeitet, der 50 Jahre Berufserfahrung hatte – und ich Null. Von ihm konnte ich viel lernen. Wichtig finde ich aber auch, das eigene Know-how nicht zu verstecken. Wenn man eine gute Idee hat, sollte man sich trauen, auch darüber zu reden.“