Schoko-Quartett zum Testen

Bis zum 12. Februar 2018 konnten REWE-Kunden über einen Zeitraum von vier Wochen testen und abstimmen, welchen Zuckergehalt zukünftig der Schokoladenpudding der Eigenmarke enthalten sollen. Die Aktion unter der Überschrift „Wie viel Zucker brauchst Du noch?“ ist Auftakt einer Initiative des Einzelhändlers, Kunden zukünftig vermehrt zuckerreduzierte Artikel anzubieten. In 2018 sollen weitere rund 100 entsprechende Produkte ins Sortiment kommen. REWE-Einkaufschef Hans-Jürgen Moog kündigte zusätzlich an, dass bis 2020 alle Produkte der Eigenmarke mit reduziertem Zuckergehalt angeboten werden sollen. Nach eigenen Angaben sieht der Konzern die Maßnahme als wichtigen Beitrag seiner gesellschaftlichen Verantwortung an und als Möglichkeit, damit auch Volkskrankheiten wie Übergewicht, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen.

In rund 3.000 Filialen in Deutschland wurden die Viererpacks mit den Probepackungen angeboten. Ein Becher mit der Originalrezeptur, einer mit 20 Prozent weniger Zucker, dann 30 Prozent und schließlich 40 Prozent weniger Zucker – ohne Einsatz von Zuckerersatzstoffen. Von Dunkelgrün bis Hellgrün deutlich gekennzeichnet mit der entsprechenden Prozentangabe auf Siegelplatine und Tray. Die Kunden konnten online abstimmen, wie viel Zucker sie wirklich im Pudding brauchen. Die Variante mit den meisten Stimmen war die mit 30 Prozent weniger Zucker und wird nun im Sortiment aufgenommen. Die umfangreiche Marketing-Kampagne mit Gewinnspiel, Grußkarten, Rezepten, Videos und Blogs wurde zusätzlich von einer Ernährungsexpertin mit Alltagstipps für eine zuckerbewusste Ernährung begleitet.

Mit der Aktion springt REWE auf den Zug nach einem gesünderen Lebensstil auf, dem auch schon andere Konzerne wie beispielsweise Nestlé oder Coca-Cola vorangegangen waren und in Folge der Debatte um Zuckermengen in Lebensmitteln bereits mit neuen zuckerreduzierten Produkten reagiert haben. Noch in diesem Jahr will der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Süßigkeiten mit neuartigem Zucker auf den Markt bringen, der sich bereits im Mund auflösen soll und den Magen gar nicht erst erreicht. Bereits zuvor hat sich die Gruppe eine Selbstverpflichtung auferlegt, bis zum Jahr 2020 den Zuckergehalt in ihren Produkten in Europa im mindestens 18.000 Tonnen Zucker – also um durchschnittlich etwa fünf Prozent zu reduzieren. Dieses Ziel wurde bereits Ende 2015 erreicht.

Doch laut Nahrungsmittelexperten steckt der meiste Zucker nicht in Süßwaren, sondern in süßen Getränken. Neben der notwendigen Erweiterung des Produktportfolios sicherlich auch ein Grund, weshalb Coca-Cola die Zuckerersatz- oder ‚reduced’-Produkte kreiert hat. Acht Jahre nach der Coca-Cola Zero kam die Coca-Cola Life mit dem pflanzlichen Süßungsmittel und einem neuen grünen Markenauftritt in die Supermärkte. Und auch der amerikanische Großkonzern möchte bis 2020 besser werden: Im Vergleich zu 2015 soll der Zuckergehalt des Getränkesortiments dann um zehn Prozent reduziert sein.