Nach Ostern ist vor Weihnachten

Zur Mitte des Jahres denkt kaum ein Verbraucher an das unausweichlich meist zu schnell vor der Tür stehende Weihnachtsfest – verständlich, wenn die Temperaturen nahe 30 Grad liegen und die Lust auf kühlendes Eis größer ist, als der Wunsch nach weich im Gaumen zerfließender Schokolade. Doch die Süßwaren- und mit ihr die Verpackungsbranche sind schon lange dabei, die Produktionen für die Adventszeit und Festtage vorzubereiten.

Damit die verpackten Nikoläuse auch rechtzeitig unter dem Tannenbaum landen, ist neben höchster Anlagenverfügbarkeit auch eine leistungsstarke Etikettiertechnik gefragt. Als einer der größten  Chocolatiers weltweit spielt für die Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli die Verfügbarkeit der Ware eine entscheidende Rolle. Das Unternehmen setzt deshalb beispielsweise in ihrem Werk in Aachen in Nordrhein-Westfalen auf automatisierte Prozesse mit zum Teil speziellen Robotern sowie auf Hochleistungsetikettiertechnik. Besonders wichtig ist den Schweizer Schokoladenfabrikanten zudem ein umfassendes Servicekonzepte mit schnellen Reaktionszeiten und definierten Wartungsintervallen.

In der kurzen Saisonpause – also, wenn Osterhase und Weihnachtsmann mal zwei bis drei Wochen gemeinsam Urlaub machen dürfen, findet eine vollständige Revision der Etikettierer statt. In diesem Falle in Zusammenarbeit mit dem Spezialisten für Selbstklebetechnik Herma, der bereits seit 30 Jahren für die Etikettiertechnik im Lindt-Werk in Aachen zuständig ist. In der Zeit um Ostern sind mehrere Techniker von beiden Unternehmen vor Ort und nehmen den Zustand der Geräte in Augenschein – Klemm- und Andruckrollen, Transportwalzen und Ablösebleche werden dann ausgiebig geprüft und notwendige Ersatzteile für einen reibungslosen Produktionsablauf bestellt und eingebaut.

Jedes Etikett muss perfekt sitzen – dafür arbeiten in manchen Linien bis zu drei Hochleistungsetikettierer: für das Preis-, das Verschluss- und das Werbeetikett. Außerdem zählt in Zeiten von Industrie 4.0 der Online-Support zur notwendigen Servicedienstleistung von Unternehmen. Das Know-how darf nicht personengebunden sein, sondern sollte so organisiert werden, dass der Mitarbeiter vor Ort im Werk selbstständig kleinere Vorfälle beheben kann und ihm online zu unterschiedlichen Fragestellungen Anleitungen und Hilfestellungen bereitgestellt werden.

Für den Leiter der Abteilung Betriebstechnik bei Lindt & Sprüngli in Aachen Dirck Ley sind die Möglichkeiten von Industrie 4.0 nur ein Anfang. Er wünscht sich, dass Etikettierer in Zukunft eigenständig über Internet und Netzwerke Meldung zu Wartungsbedarf geben können und sich notwendige Ersatzteile gleich über das angeschlossene SAP nachbestellen. Er nennt es ‚Instandhaltung 4.0’ und ist damit nicht weit entfernt von dem, was hochmoderne Etikettiermaschinen zukünftig im Zusammenhang mit Flexibilität, Bedienbarkeit und Konnektivität möglich machen werden.