Eistrends 2019 : Innovative und nachhaltige Eisverpackungen
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In Großbritannien testet Unilever derzeit eine Multipackverpackung, bei der dank integrierter Fächer und einer dünnen Barriereschicht auf der Kartonage das Stieleis nicht mehr einzeln verpackt werden muss. Hier im Bild noch die herkömmliche Solero-Verpackung. Foto: Langnese
Eistrends 2019 : Innovative und nachhaltige Eisverpackungen
Weltweit steigende Umsätze mit Eiscreme
Ob ein Zusammenhang zwischen der globalen Erderwärmung und der zunehmenden Nachfrage an Eiscreme besteht – wer weiß das schon? In jedem Fall machen die Zahlen deutlich: Der weltweite Eiscreme-Markt wird sich bis 2023 weiterhin positiv entwickeln. Das hat das Marktforschungsunternehmen Allied Market Research gezeigt. Demnach soll das Jahreswachstum um durchschnittlich 5,4 Prozent ansteigen. Bei den Umsätzen wird im Prognosezeitraum 2017 bis 2023 eine Zunahme von 70,8 Milliarden US-Dollar auf 97,3 Milliarden US-Dollar erwartet. Dabei ist besonders Premium-Speiseeis aus hochwertigen Zutaten beliebt – hier soll das CAGR um 5,7 Prozent zunehmen.
Entsprechend ausgefallener und abwechslungsreicher werden Eisverpackungen auf dem Markt. Im Fokus stehen vor allem Nachhaltigkeit und Convenience.
Eisverpackung aus Karton - Unilever testet neue Verpackung
Bei Unilever wird an der Verpackung gespart. 35 Prozent weniger Kunststoffe sollen in der neuen Eiscremeverpackung für das Pfirsich-Eis „Solero Peach“ stecken. Dank fünf integrierter Fächer in der Multipack-Verpackung und einer dünnen Schicht Polyethylen (PE) im Inneren kann bei den Stieleis-Produkten im Unterschied zur herkömmlichen Verpackung auf zusätzliche Kunststoffhüllen verzichtet werden. Auch bei großer Hitze soll das Eis deshalb nicht schneller als im traditionellen Karton schmelzen.
Die recyclingfähige ‚Solero Organic Peach Pack’-Verpackung besteht zu 95 Prozent aus reinem Karton; fünf Prozent macht die Beschichtung aus. Seit Juni 2019 gibt es die innovative ‚Solero Organic Peach Pack’-Verpackung als limitiertes Testprodukt und ausschließlich online beim Online-Lebensmittelhändler Ocado in Großbritannien. Bei positiver Resonanz der Kunden soll die Verpackung beibehalten werden.
Unilever hat Anfang des Jahres 2019 im Vereinigten Königreich die Kampagne #GetPlasticWise ins Leben gerufen. Damit verfolgt das Unternehmen das Ziel, seine Kunststoffverpackungen bis 2025 vollständig wiederverwendbar, recycelbar oder kompostierbar zu machen.
Mehrweg-Eisverpackung von Häagen-Dazs
Auf Nachhaltigkeit bei der Eisverpackung setzt auch der Lebensmittelkonzern Nestlé. Mitte des Jahres 2019 soll in New York ein Pilotprojekt anlaufen, bei dem Häagen-Dazs-Eiscreme-Verpackungen in speziellen Eiscreme-Behältern geliefert und wieder abgeholt werden sollen. In Partnerschaft mit der globalen Recyclingorganisation TerraCycle können Abonnenten ihre Lebensmittel in maßgeschneiderten, haltbaren Mehrwegverpackungen an der Haustür entgegennehmen und entleert wieder abgeben. Die neuen doppelwandigen Eisbehälter aus Stahl werden nach der Abholung gereinigt, nachgefüllt und wiederverwendet. Durch das robuste Material wird die Konsistenz der Eiscreme während des Transportes nicht beeinträchtigt. Darüber hinaus sorgt das innovative Behälter-Design von Nestlé Kalifornien dafür, dass das Eis nach dem Öffnen oben schneller schmilzt als unten.
In New York wird ab Mitte 2019 Häagen-Dazs-Eiscreme in Mehrweg-Metallbehältern vom Terracycle-Dienstleister "Loop" geliefert und wieder abgeholt. Foto: Loop
Eiscreme jederzeit und überall
Ein weiteres Testprojekt mit Häagen-Dazs-Eiscreme startete im September 2018 im Londoner Stadtteil Russell Square. Das US-amerikanische Lebensmittelunternehmen General Mills Inc. möchte über eine Kombination aus Facebook Messenger-Chatbots und Geotagging-Technologie Kunden in Echtzeit verfolgen und jederzeit und überall mit der Eiscreme beliefern können. Die Eiscreme soll in Gefrierbeuteln von einem temperaturgeregelten Lieferwagen direkt zu den Kunden transportiert werden. Resultate wurden bislang noch nicht veröffentlicht.
Leichtgewicht: Carte d'Or-Eiscreme-Behältnis
Je leichter, desto nachhaltiger beim Transport. Diesem Prinzip folgt die neue Eiscreme-Verpackung von Carte d'Or. Mit einem Leergewicht von 36,5 statt 47,5 Gramm ist sie um rund 23 Prozent leichter als die herkömmliche Box. So können pro Jahr ca. 520 Tonnen Kunststoff eingespart werden.
Die von Unilever entwickelte Ein-Liter-Verpackung ist darüber hinaus recycelbar und kompostierbar. Das Papier der Verpackung stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und ist entsprechend PEFC-zertifiziert. Die innere Beschichtung wird aus Polymilchsäure (PLA) oder Biokunststoff aus Maisabfällen gefertigt. Sie ist in beiden Fällen wasserfest und für Speiseeis geeignet.
Gesundes Eis im Becher. Der Vegan-Trend hat auch die süße Kaltspeise erreicht. Foto: Ben & Jerry's
Eis-Trends in Deutschland
Auch Deutsche lieben Eiscreme. Das haben aktuelle Erhebungen des Bundesverbands der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) erneut bestätigt. Insgesamt ist der Eiskonsum in Deutschland mit fast neun Litern pro Kopf von 2017 bis 2018 um fast einen Liter gestiegen.
Besonderes Interesse haben die Deutschen laut Verbandsangaben an laktose-, zuckerfreien und veganenZutaten.
Anstatt der klassischen Ein-Liter-Eisbox geht der aktuelle Trend außerdem hin zu kleineren Verpackungen mit bis zu 500 Milliliter Volumen. Partnerschaften wie die zwischen Unilever und Ferrero versorgen den Markt außerdem stets mit neuen Eiskreationen beliebter Marken wie etwa KINDER, Mars, Bounty oder Snickers.
Je höher die Temperaturen steigen, desto eher greifen die Deutschen zu fruchtigen Sorbet-Eissorten. Das hat der Eishersteller Langnese 2018 ermittelt und festgestellt, dass die Auswahl auch von der Location abhängt. Im Schwimmbad sind durchaus andere Eissorten beliebt als an der Tankstelle oder dem Kiosk.
Schwimmbad:
Tankstelle:
Kiosk:
1. Nogger Choc 2. Cornetto Haselnuss 3. Calippo Cola
1. Magnum Mandel 2. Magnum Classic 3. Cornetto King Cone
1. Magnum Mandel 2. Nogger Choc 3. Cornetto Haselnuss
Mit der Anzahl an produzierten Capris pro Jahr (34 Millionen!) könnte man 7.800 Badewannen mit Orangensaft füllen.
In Heppenheim in Deutschland werden pro Minute 2.200 Magnums produziert – 24 Stunden am Tag und jeden Tag in der Woche. Hochgerechnet auf ein ganzes Jahr könnte man mit den Eiscremeverpackungen viereinhalb Mal die Erde umrunden.
Pro Tag werden 170 Tonnen Milch für die Eisproduktion benötigt – das entspricht der Menge an Milch von etwa 3.400 Kühen.
2017 wurden von Langnese Deutschland 990.451.769 Eisstiele verarbeitet.
Die klassische Ein-Liter-Verpackung erhält Konkurrenz von kleineren Verpackungen mit bis zu 500 Milliliter Fassungsvermögen. Foto: Ben & Jerry's
Nachwachsender Karton für Eiscreme-Becher
Nach einer europaweiten Testphase hat das finnische Verpackungsunternehmen Stora Enso im Mai 2019 mit seiner Neuentwicklung „Cupforma Natura Solo™“ ein innovatives Verpackungsmaterial für heiße und kalte Getränkebecher sowie Eisverpackungen auf den Markt gebracht. Der Karton für die Verpackungen wird ohne herkömmliche Kunststoffbeschichtung produziert. Stattdessen kommen nachhaltige Alternativen wie das 100 % erneuerbare Natura PE Green, ein Material, das einen einfachen Umstieg von fossilem Polyethylen ermöglicht, sowie das industriell kompostierbare Cupforma Natura Bio bei den Eisbechern zum Einsatz.
Aufgrund der starken Ähnlichkeit zu herkömmlichen, mit Polyethylen ausgekleideten Bechern ist keine neue Verarbeitungstechnologie erforderlich. Die verwendeten Holzfasern stammen aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, die Verpackungen sind zertifiziert.
Stora Enso präsentiert eine Alternative für Eisbecher im Markt, die ohne herkömmliche Kunststofflage hergestellt wird. Foto: Stora Enso