März 2015 – Für die optimierte Neuauflage ihrer Kopfschmerztabletten hat die Bayer AG in Kooperation mit dem Verpackungsunternehmen Edelmann für eine Teilauflage ihrer internen Produktion eine Faltschachtel mit Mini-Display entworfen. Der deutschlandweit führende Anbieter für Kartonverpackungen konfektionierte die Screens für sämtliche Schachtelgrößen von acht bis 70 Tabletten.
Patienten können sich so per Video über Einnahmeempfehlungen und Nebenwirkungen, aber auch Produktion und Darreichungsformen der Tabletten informieren. Zusätzlich zur modernen Produktinformation enthalten die Zweikammerschachteln in separaten Fächern weiterhin Beipackzettel aus Papier.
Trend: technische Verpackungen
Für die innovative Variante des Smart-Packaging nahm der Pharmakonzern die Markteinführung eines seiner bekanntesten Arzneimittel zum Anlass. Doch auch andere Firmen setzen bereits auf die Integration von Bewegtbildern in Faltschachteln. Automatisch startende Filme mit bis zu einer Stunde Länge, imposante Designs und Soundeffekte sollen zur Veranschaulichung des Produkt-Images beitragen. Abhängig vom Erzeugnis beziehen Hersteller immer häufiger innovative Technologien wie interaktive Kommunikationsmöglichkeiten in die Konzeption ihrer Verpackungslösungen ein. Der verstärkte Informationsgehalt und die modernen Layouts erweitern das Spektrum der Aufgabenbereiche, die Hüllen aller Art bislang in erster Linie mit Schutz- und Lagerfunktionen zu erfüllen hatten. Zahlreiche Experten sehen Werbemittel mit virtuellen Botschaften als unaufhaltsamen Trend für die kommenden Jahre.
Noch finden sich erst vereinzelt frei verkäufliche Pharmaverpackungen, in die Video- und Sprachbotschaften integriert wurden. Andere Arten des 'Intelligent Packaging' hingegen konnten sich bereits auf dem weltweiten Markt der Arzneimittelbranche etablieren: In Faltschachteln eingearbeitete Chips, Leuchtdioden oder auch Mini-Lautsprecher senden visuelle und akustische Signale, um so den Patienten an die Einnahme seines Medikamentes zu erinnern. Durch die Einbeziehung solch elektronischer Vorrichtungen in Blister & Co. soll der Komfort für den Nutzer ebenso steigen wie der Absatz des Produktes.
Verhaltener als europäische Experten zeigen sich allerdings Analysten aus den USA. Nach ihren Erwartungen werden Smart-Packaging-Elemente aufgrund des erhöhten Zeit- und Kostenaufwands für die Produzenten noch für weitere Jahre zwar bereichernde Extras im Einzelfall sein, jedoch keine Konkurrenz für konventionelle Pharmaverpackungen.