Gerade, wenn es um teure Gemälde geht, muss die Verpackung ihre ureigenste Funktion besonders gut erfüllen: den Schutz. Foto: Una Laurencic / pexels.com
Wie verpackt man sicher 110,5 Millionen US-Dollar?
Es gibt einige sensible Bereiche in der Verpackungswelt. Dazu zählen natürlich in erster Linie Lebensmittelverpackungen, bei denen zahlreiche Vorschriften hinsichtlich der Materialzusammensetzung und der Funktionalität existieren. Nicht weniger anspruchsvoll geht es im Pharmabereich zu, in dem Verpackungen gleichzeitig Schutzfunktionen für die Arznei übernehmen und unsachgemäßen Gebrauch zum Beispiel durch Kinder oder Fälscher verhindern sollen. Große Obacht gilt auch der Verpackung von Gefahrgütern wie etwa bei chemischen Produkten.
Teure Stücke auf Reisen
Sensibel geht es aber auch in einem zunächst nicht auf den ersten Blick zu vermutenden Markt zu: nämlich dem Kunstmarkt. Doch gerade hier, wo Milliardenumsätze mit Gemälden und Skulpturen gemacht werden, spielt die Verpackung eine äußerst wichtige Rolle – für Käufer und Verkäufer gleichermaßen.
Mit dem anpassungsfähigen Material Tyvek® von DuPont lässt sich nicht nur Kunst erschaffen, sondern auch Kunst verpacken. Foto: DuPont
110,5 Millionen US-Dollar hat ein japanischer Milliardär kürzlich bei Sotheby’s für ein Gemälde des jung verstorbenen afro-amerikanischen Künstlers Jean-Michel Basquiat geboten. Damit gehört das Kunstwerk zu einem der teuersten der Kunstgeschichte, obwohl es erst nach 1980 entstanden ist. Für solche Art von Auktionen, aber auch für den Transport von musealen Kunstgegenständen wird extrem großes Augenmerk auf die Verpackung gelegt. Jedes Risiko von Beschädigung der Luxusgüter gilt es auszuschließen.
Kunst ist nicht gleich Kunst ...
... und Verpackung ist nicht gleich Verpackung. Spezialisierte Kunsttransporte bieten deshalb individuelle Konzepte für die Reise von Artefakten an – auch mit Kurierbegleitung, wenn gewünscht. Mal sind die Formate besonders ungewöhnlich oder die Materialien extrem filigran oder empfindlich – entsprechend werden meist maßgefertigte Verpackungslösungen angeboten.
Grundsätzlich sollten alle künstlerischen Objekte neben äußeren Beschädigungen auch vor Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen geschützt werden. Zur Anwendung kommen üblicherweise spezielle Klimatresore oder Klimakisten sowie Bilderkisten und Transportrahmen, die grundsätzlich auch den IPPC-Standards für Übersee-Transporte entsprechen sollten.
Auch Schutzkleidung und Schlafsäcke zum Beispiel für Obdachlose und Flüchtlinge lassen sich aus dem flexiblen Material Tyvek® herstellen. Foto: DuPont / http://tyvek-blog.materialconcepts.com
Eine speziell gegen Erschütterungen entwickelte Transportkiste ist der ‚Vibro-Schock-Safe’. Die Konstruktion von Prof. Dr. Ing W. Stühler von der TU Berlin umfasst eine schwingungsisolierte Plattform, sodass Erschütterungen während des Transports nicht auf das Objekt übertragen werden können.
Optimalen Schutz bei Transport und Lagerung von Gemälden und Skulpturen bietet auch ein ursprünglich aus ganz anderen Einsatzfeldern bekannter Vliesstoff namens Tyvek®. Dank seiner robusten und langlebigen Materialstärke kombiniert mit Leichtigkeit und Langlebigkeit kam der Spinnvlies-Olefinfaserstoff der Marke DuPont bisher üblicherweise in Anwendungsbereichen wie Gebäudeschutz, Schutzausrüstung, medizinischen Verpackungen oder auch bei Grafiken zur Anwendung. Doch durch seine günstigen Barriereeigenschaften ist der Stoff auch interessant für Museen, Galerien und Kunstlogistiker. Das ph-neutrale, nicht fasernde Material lässt Kondenswasser entweichen und bewahrt gleichzeitig vor Schäden durch Außeneinwirkung. Das Vlies kann in jede gewünschte Form gebracht werden und verhindert durch seine glatte Oberfläche Kratzer auf den wertvollen Stücken und den Seelen der Besitzer.