Eco Design: Da steckt mehr drin

Früher konnte man Birkenstock-Sandalenträger einer speziellen ökologisch orientierten gesellschaftlichen Gruppe zuordnen. Meist gesellten sich dazu noch Anti-Atom-Demo-Teilnahmen oder Selbstfindungsseminare. Doch mittlerweile tragen sogar Hollywoodgrößen das bequeme Schuhwerk und kümmern sich nicht nur um eine gesunde Psyche, sondern auch aufopfernd um die Belange unseres Planeten. Genauso modern und beliebt wie die fußschmeichelnden Korktreter, so selbstverständlich ist inzwischen die Berücksichtigung von ökologischen Prozessen und Vorgaben in der Industrie geworden – auch in der Verpackungsbranche und der verwandten Prozessindustrie.

Das sogenannte Eco Design fand bisher jedoch zumeist nur im Zusammenhang von Recycling öffentliche Erwähnung. Dabei spielt umweltgerechtes Design bereits während des Gebrauchs von Verpackungen eine wichtige Rolle – und nicht erst am Ende des Lebenszyklus. Durch sie können verpackte Waren vor frühzeitigem Verderb und Beschädigung geschützt und Hunger vermieden werden – einem Aspekt, für den sich seit 2011 die Initiative SAVE FOOD von FAO, UNEP und Messe Düsseldorf mit Unterstützung von Wirtschaft, Politik, Organisationen und Institutionen weltweit einsetzt.

Auch der Runde Tisch „Eco Design von Kunststoffverpackungen“ (kurz: Runder Tisch) unterstreicht in seiner Initiative mit Experten aus Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Kunststoffverpackungen (Verpackungshersteller, Lebensmittel- und Konsumgüterindustrie, Einzelhandel und Kunststoffrecycling) sowie Organisationen der Wissenschaft und des Verbraucherschutzes die Bedeutung von Eco Design als wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit von Verpackungen.

Ziel der Initiative ist es, Eco Design zu fördern und Unternehmen dabei zu unterstützen, umweltgerechtes Design in betriebliche Managementprozesse zu integrieren. Zum Dialog trafen sich im Rahmen der interpack 2017 in Düsseldorf knapp 100 Teilnehmer beim „Forum Eco Design“, einer Veranstaltung vom „Runden Tisch“ und der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen. Vorgestellt wurde unter anderem das Leitfaden-Projekt, in dem ein Leitfaden mit praxisnahen Hilfestellungen für Firmen entstehen soll; ein erster Entwurf soll in Zusammenarbeit mit dem Institut Ökopol bis November 2017 vorliegen; im April soll die finale Version fertiggestellt sein. Für die Monate Januar und März plant der „Runde Tisch“ Workshops mit Feedback unterschiedlicher Stakeholder.