Die CompressSeal-Technologie ist vor allem für Lebensmittelverpackungen geeignet. (Bild: AdobeStock)
Weniger Materialeinsatz bei Siegelfolien
Eine, wenn nicht die wichtigste Funktion einer Verpackung ist die Produktsicherheit. Bei Lebensmittelverpackungen oder Verpackungen flüssiger Güter ist daher wichtig, dass die Verpackung fest versiegelt ist und das Produkt so nicht in Kontakt mit unerwünschten Stoffen kommt oder die Verpackung ungewollt verlässt. Ein bewährtes Packmittel sind polyolefinische Siegelfolien.
Eine Lösung, wie diese mit weitaus weniger Materialeinsatz produziert werden können, hat nun das niederländische Unternehmen Plasthill, ein Tochterunternehmen der Oerlemans Packaging Group, gemeinsam mit der österreichischen Constantia Flexibles Group GmbH auf den Weg gebracht. Die CompressSeal getaufte Folie soll laut Unternehmen über eine höhere Siegelnahtfestigkeit verfügen als herkömmliche Polyethylenfolien, gleichzeitig durch einen geringeren Materialeinsatz bis zu 30 Prozent weniger Gewicht aufweisen.
Mikroprägetechnik ermöglicht Gewichtsreduktion
Pim Vervaat, CEO Constantia Flexibles (Bild: Constantia Flexibles)
Pim Vervaat, CEO von Constantia Flexibles: „Die Technologie hinter der CompresSeal-Folie ist das Ergebnis jahrelanger Forschung und Entwicklung unserer Experten. Zusammen mit Plasthills Expertise hinsichtlich Prägung, bringen wir diese zukunftsweisende Verpackungslösung auf das nächste Level und bieten sie Kunden für verschiedenste Anwendungen an."
Die CompresSeal-Technologie beruhe auf einer neuartigen und speziellen Mikroprägetechnik. Das Prägemuster ermögliche eine Reduzierung des Flächengewichts von polyolefinischen Siegelfolien um bis zu 30 Prozent bei unveränderter Verpackungsstärke. Dadurch können mithilfe dieser Technologie der CO2-Fußabdruck von Verpackungen sowie der Rohstoffverbrauch verringert werden.
Verarbeitbarkeit bleibt gleich trotz weniger Additive
Die neue Folie aus niederländisch-österreichischer Kooperation bringt laut Hersteller noch einen weiteren Vorteil mit sich: Bei der Produktion seien weitaus weniger migrierende Gleitmittel im Einsatz als bei herkömmlichen PE- und PP-Folien. Diese Additive sind notwendig, um die Handhabung der Folie im Verarbeitungsprozess zu vereinfachen, damit diese beispielsweise nicht an Maschinen haften bleibt oder sich leichter abrollen lässt. Gleichzeitig können die sogenannten migrierenden Gleitmittel dazu führen, dass beispielsweise Farben oder andere Aufträge auf der Folie nicht mehr ideal halten. Durch die entwickelte Technologie müssen nun also weniger Additive eingesetzt werden, der Reibungskoeffizient der Verpackungslinie bleibt dabei konstant, unabhängig von Umweltfaktoren wie Temperatur und Feuchtigkeit.
Sander Kool, Geschäftsführer von Plasthill Technical Films (Bild: Oerlemans Packaging Group)
Sander Kool, Geschäftsführer von Plasthill Technical Films: "Diese nachhaltige Innovation bzw. die Produktion der neuen Folien stehen im Einklang mit unserer Rethink Plastics Strategie. Die Kooperation und Teamarbeit mit Constantia Flexibles waren großartig!"
Die Verpackungslösung eigne sich besonders für Flowpacks, beispielsweise für Waschmittel, trockene Tiernahrung, Kaffee, Nüsse und herzhafte Lebensmittel sowie für Standbeutel für Flüssigkeiten. Der Entwicklungsschwerpunkt liege zunächst auf Polyethylen-Folien in Dicken über 60 Gramm pro Quadratmeter, bei denen die Gewichtseinsparung den größten Umwelteinfluss hat.