Die Funktionsweise der App ist so simpel wie effektiv. Die Anwenderinnen und Anwender scannen ein gewünschtes Produkt und das Smartphone gibt akustisch wieder, um welches Produkt es sich handelt. Der Clou: An welcher Stelle das Produkt gescannt wird, ist egal. Entscheidend ist nämlich nicht der Barcode, wie man meinen könnte, sondern ein digitales Wasserzeichen. Im Falle der SoVi-App hat Erfinderin Seidel dabei mit dem US-Dienst Digimarc und dessen Kennzeichungslösung Digital Watermark Code (DW Code) zusammengearbeitet.
Der Code liegt, für das Auge unsichtbar, auf der gesamten Verpackung, die dementsprechend nicht gedreht werden muss. Neben der ohnehin schon hervorragenden Funktion, Verpackungen für seheingeschränkte Menschen zugänglicher zu machen, bietet das Zusammenspiel aus DW Code und App aber noch weitere Vorteile. Denn Anwenderinnen und Anwender können in der App ein persönliches Ernährungsprofil hinterlegen, wenn sie etwa von Allergien, Unverträglichkeiten oder anderen Einschränkungen betroffen sind. Kommt ein Produkt dann nicht infrage, gibt die App gleich Bescheid.
Die App greift dazu auf zwei Datenbanken zu: Bei jedem Scan fragt SoVi als Erstes im verifizierten GDSN-Datenpool von Atrify nach. Hier geben Hersteller selbst ihre Produktdaten ein und sind verpflichtet, diese stets richtig und aktuell zu halten. Hält dieser Datenpool keine Produktdaten bereit, greift die App auf die Open-Source-Datenbank von OpenFoodFacts zu, in der Nutzerinnen und Nutzer selbst Produktinformationen eingeben können, die dann für alle verfügbar sind.