Gemüse in Tomatenstängeln verpackt und Süßigkeiten in Kakaoschalen. Klingt erst einmal komisch, ist aber wahr: Für mehr Nachhaltigkeit nutzt die Verpackungsindustrie zunehmend Speisereste aus der Lebensmittelproduktion für die Herstellung von neuen Verpackungen. Zum Beispiel: Kartonverpackungen aus Tomatenstängeln und Papierverpackungen aus Resten der Schokoladenherstellung.
Eine besonders ergiebige Ressource zur nachhaltigen Verpackungsproduktion scheinen Orangen zu sein. Denn allein bei der Verarbeitung der Zitrusfrüchte zu Orangensaft geht nach Schätzungen etwa die Hälfte der Frucht verloren. Drei Verpackungsinnovationen zeigen, wie aus Orangenresten sinnvoll Lebensmittelverpackungen gemacht werden können.
OBSTVERPACKUNGEN AUS ORANGEN
Einem britischen Studenten der Brunel University in London ist es gelungen, aus Orangenschalen ein robustes und gleichzeitig umweltfreundliches Verpackungsmaterial zu entwickeln. Das neue Bio-Peel-Material besteht zum Großteil aus Orangenschalen, die bei der industriellen Saftproduktion als Abfall anfallen. Nach etlichen Versuchsreihen stand die perfekte Zusammensetzung der Obstschalen mit weiteren biologisch abbaubaren Produkten fest: Unter Zugabe von Biopolymeren, pflanzlichem Glycerin, einem Biodiesel-Nebenprodukt, und Wasser stand am Ende die innovative Kunststoffalternative. Geformt, gebacken und gehärtet, hält der biologisch abbaubare Karton Lebensmittel besonders lange frisch. Informationen zur Implementierung des Verfahrens in der industriellen Nutzung stehen derzeit noch aus.