Dem Ressourceneinsatz für die Schrumpffolie, die üblicherweise aus Polyethylen besteht, steht so ein unnötiger Verbrauch an Energie, Wasser und landwirtschaftlicher Flächennutzung inkl. der dadurch sowie durch den Transport entstandenen CO2-Emissionen durch nicht verzehrte Gurken entgegen.
Gegen solche Form von Lebensmittelverschwendung setzt sich unter anderem die Initiative SAVE FOOD ein, deren Gründer FAO, UN Environment und Messe Düsseldorf, gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, NGO und Forschungseinrichtungen Lösungen gegen Lebensmittelverschwendung und -verlust voranbringen.
DIE GURKE IM HANDEL
Die hiesigen Supermarktketten gehen jeweils eigene Wege. SAVE FOOD-Mitglied Lidl Deutschland bietet verpackte und unverpackte Gurken an, wobei der Großteil mit einer Schrumpffolie ummantelt ist.
Real hat eine neue Transportlösung geschaffen und verhindert ein Austrocknen des Gemüses in den Kartons durch eine Abdeckung mit Papier; erste Tests verliefen erfolgreich.
Aldi und Edeka planen unter Einbeziehung aller Akteure innerhalb der Lieferkette eine Anpassung der Prozesse bei Transport und Lagerung. So hat Aldi bereits regionale Tests mit Lieferanten durchgeführt, um die Transportwege kurz zu halten und auf Zwischenlager zu verzichten.
Rewe und Penny möchten künftig den frühzeitigen Verderb der Salatgurken vermeiden, indem sie einen geringen Prozentsatz von rund fünf Prozent der betroffenen Lebensmittel wieder einschweißen; die Nutzung der dünnen Schrumpffolie zum Schutz vor dem frühzeitigen Verderb jedoch soll ein Ausnahmefall bleiben.
Dies geht konform mit den Bemühungen der Rewe Group, bis Ende 2025 alle Eigenmarken von Rewe und seiner Discounter-Tochter Penny nur in Einzelfällen in Kunststoff zu verpacken und recyclingfähig zu machen. Bereits bis Ende 2020 sollen ausschließlich zertifizierte Rohstoffe bei Papierverpackungen verwendet werden; bereits über 1.400 Artikel wurden dahingehend angepasst. Nach Unternehmensangaben liegt die jährliche Einsparung an Kunststoff bei rund 8.200 Tonnen.