Nachhaltige Verpackungsfolien zum Sleeven, Stretchen, Schrumpfen und Siegeln
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Flexible Folien eignen sich für viele Anwendungen und sind im Verpackungsbereich unentbehrlich. Bild: Brangs+Heinrich
Sustainable packaging film for sleeving, stretching, shrinking and sealing
Verpackungsfolien sind als echte Hightech-Produkte unentbehrlich – flexibel, dünn und mit unterschiedlichsten Funktionen ausstattbar, verschließen sie Lebensmitteltrays sicher, umhüllen als Sleeves Getränkeflaschen oder werden zur Transportsicherung um Paletten gewickelt. Längst ist der Nachhaltigkeitstrend auch bei den Folien angekommen. Doch die Umstellung auf Monomaterial, der Einsatz von Rezyklat und die Reduzierung der Folienstärke sind oft eine Herausforderung, der sich Hersteller aber gerade mit Blick auf die geplante europäischen Verpackungsverordnung stellen müssen.
So gehen bislang beispielsweise PET-Flaschen mit Shrink Sleeves häufig bereits im Sortierprozess für die Wiederverwertung verloren. Denn die dünnen Kunststoffhüllen bestehen oft aus anderen Materialien, so dass die Flaschen in der Sortieranlage nicht erkannt werden. Auf dem US-Markt hat Nestlé kürzlich eine Neuentwicklung für sein Nesquik-Portfolio eingeführt, bei der Flasche, Shrink Sleeve und Verschluss aus PET-Material bestehen und zusammen recycelt werden können. Die Sleeves sind zudem mit umweltfreundlichen, abwaschbaren Farben bedruckt und durch eine neue Lichtschutztechnologie, die erstmals zum Einsatz kam, noch besser für den Schutz der lichtempfindliche Getränke auf Milchbasis ausgerüstet. Durch die Umstellung auf die recycelbaren Sleeves können jährlich rund 4.500 Tonnen PET-Kunststoff besser sortiert und wiederverwertet werden.
Die neuen Shrink Sleeves schützen lichtempfindliche Getränke und können zusammen mit Flasche und Verschluss recycelt werden. Bild: Nestlé
Einen anderen Weg geht das Unternehmen CCL Label mit seiner Technologie EcoFloat. Sie basiert auf einem schwimmfähigen Polyolefin-Material mit geringer Dichte, das in Recyclinganlagen während des Schwimm-/Sink-Trennprozesses von den PET-Flaschen getrennt werden kann. Während das schwerere Flaschenmaterial auf den Boden der Wasserbäder sinkt, schwimmt das leichtere Sleeve-Material auf der Wasseroberfläche. Die schwimmenden Schrumpfetiketten sind gefragt und CCL Label hat gerade eine neue Produktionsstätte in Spanien eröffnet. Dort werden die Shrink Sleeves mit moderner Drucktechnologie, einer Kombination aus Offset- und Tiefdruckverfahren, bedruckt und bieten Kunden so eine hohe Flexibilität bei häufigen Designänderungen.
Besseres Recycling durch schwimmfähige Oberfolien
Besseres Recycling ist auch das Ziel des Folienherstellers Südpack. Das Unternehmen hat neue Deckelfolien für peelfähige Tiefzieh- und Modified Atmosphere Packaging (MAP)-Verpackungen für Wurst- und Käseaufschnitt auf den Markt gebracht, die sich im Recyclingprozess auch vom Materialstrom der Unterfolie trennen lassen. Damit können sowohl die PET-Deckelfolien als auch die APET-Unterfolien sortenrein recycelt und den jeweiligen Wertstoffströmen zugeführt werden. Die neue Oberfolie ist zudem mit 45 µm sehr dünn und somit materialsparend. Neben der peelfähigen Version gibt es auch eine Oberfolie, die mit Multipeel ausgestattet ist und sich mehrmals öffnen und sicher wiederverschließen lässt. Die nachhaltigen Folien lassen sich wie konventionelle Deckelfolien auf Tiefziehverpackungsmaschinen und Traysealern verarbeiten. Vorteil für Nutzer: Sie können ihr Verpackungskonzept aus Peel oder Multipeel PET floatable mit einer Mono-APET-Schale jetzt als recyclingfähig deklarieren.
Mit den neuen PET floatable Deckelfolien steht eine nachhaltige Alternative für das sichere Verpacken von Wurst-, Schinken- und Käseaufschnitt in peelfähigen Tiefzieh- und MAP-Verpackungen zur Verfügung. Bild: Südpack
Kreislaufsystem für Folien
Ressourcen sparen die Stretch- und Verpackungsfolien von Brangs + Heinrich. Die dreischichtigen Hochleistungs-Coex-Folien des Unternehmens erreichen beispielsweise durch den Einsatz von hochwertigen Rohstoffen sehr hohe Festigkeitswerte, die eine Materialersparnis von bis zu 25 Prozent zulassen. Und da die drei Schichten aus sortenreinem LDPE bestehen, sind diese Folien zu 100 Prozent recycelbar. Nun hat das Unternehmen ein ganzheitliches Recyclingkonzept entwickelt, das den Materialkreislauf schließt, Wertstoffe wiederverwendet und sich in bestehende Logistikprozesse integrieren lässt: eine leistungsstarke Folienballenpresse komprimiert dabei nach der Nutzung das Material auf 30 Prozent seines Ursprungsvolumens. Bei Lieferung neuer Folien werden die Ballen vom Transporteur mitgenommen und je nach Reinheitsgrad nachträglich vergütet. Den Vorgaben der geplanten europäischen Verpackungsverordnung entsprechen bereits die Recycling-Stretch- und Verpackungsfolien des Unternehmens, die mit mindestens 35 Prozent Rezyklatanteil aus Verbraucherabfällen (Post Consumer Recyclat) hergestellt werden und jetzt DIN CertCo zertifiziert sind.
Nach den Vorgaben der geplanten EU-Verpackungsverordnung müssen auch Folien demnächst mit einem Rezyklatanteil hergestellt werden. Bild: Brangs + Heinrich
Transportverpackung aus PCR
Dehnhauben für den Transportschutz sind anspruchsvolle Produkte. Duo Plast, der Grüne Punkt und Nestlé Deutschland haben gemeinsam nun eine neue Dehnhaube aus Polyethylen niedriger Dichte (LDPE) entwickelt, die in der Mittelschicht bis zu 20 Prozent Rezyklat aus dem Gelben Sack bzw. der Gelben Tonne enthält. Damit kommen nach Angaben der Partner zum ersten Mal Post-Consumer-Rezyklate (PCR) aus der haushaltsnahen Sammlung in einem anspruchsvollen Produkt zum Einsatz. “Folienabfälle aus dem Gelben Sack und der Gelben Tonne werden heute immer noch überwiegend zu minderwertigen Produkten recycelt oder gleich zur Energieherstellung genutzt, also verbrannt. Das ändern wir mit unserem Systalen LDPE 3.0. Es kommt inzwischen in verschiedenen Folienprodukten zur Anwendung, jetzt auch in Dehnhauben für die Transportsicherung, ein besonders anspruchsvolles Produkt. Ich bin unseren Partnern Nestlé und Duo Plast dankbar für den unternehmerischen Mut zu diesem Projekt, das für die Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen unverzichtbar ist – und insbesondere, um die durch die PPWR künftig geforderten Rezyklateinsatzquoten zu erreichen”, sagt Jörg Deppmeyer, Geschäftsführer Der Grüne Punkt.