Mit dem neuen Eco-Score-Label sollen Verbraucher in französischen Supermärkten künftig auf einen Blick erkennen, welchen ökologischen Fußabdruck Produkte besitzen. Ähnlich wie beim Nutri-Score-Label arbeitet auch der Eco-Score mit einem Farbsystem von Grün nach Rot in Kombination mit Buchstaben von A bis E und Punkten von 100 bis 0. Für die geringsten Umwelteinwirkungen gibt es ein grünes A, für die größten ein rotes E.
Die von den Unternehmen La Fourche, Yuka, FoodChéri, Seazon, Marmiton, Etiquettable, Open Food Facts, ECO2 initiative, ScanUp und Frigo Magic ausgearbeitete Kennzeichnung basiert auf Angaben der Hersteller zum Produkt und berücksichtigt die Umweltbelastungen über die gesamte Wertschöpfungskette von der Rohstoffgewinnung bis hin zur Entsorgung bzw. dem Recycling. Hinzugezogen werden außerdem Faktoren zur Biodiversität, herkunft und Saison. Detaillierte Daten werden darüber hinaus über das Mitmach-Internetportal "Open Food Facts" eingespeist. In die gemeinnützige Datenbank können Freiwillige weltweit neue Produktfotos hochladen. "Um den Éco-Score eines Produkts zu erfahren, muss man dieses einfach mit der Open-Food-Facts-App scannen. Wir haben den Score schon für mehr als 240.000 in Frankreich verkaufte Produkte berechnet", heißt es in einer Mitteilung der Plattform.
ECO-SCORE MIT LÜCKEN?
Noch bevor die Initiative das Eco-Score-Label in Frankreich präsentierte, äußerten im Vorfeld Umweltschutzvertreter die Kritik, dass die Kennzeichnung womöglich Produkte aus intensiver Landwirtschaft unverhältnismäßig gut bewerten würde, weil stark industrialisierte Zweige häufig kurze Lieferwege einschließen. Auf Seiten des Branchenverbands der Rindfleischindustrie Interbev wurden zudem Lücken im Bewertungssystem moniert.