Cartons for Good-Projekt gewinnt SAVE FOOD Wettbewerb
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Die Mahlzeiten in den SIG-Kartonverpackungen werden an lokale Schulen verteilt, die damit den Kindern jeden Tag eine warme Mahlzeit anbieten können. Bild: SIG
Cartons for Good-Projekt gewinnt SAVE FOOD Wettbewerb
Die SAVE FOOD Initiative, 2011 von der Messe Düsseldorf, der interpack und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) gegründet, setzt sich dafür ein, die enormen Mengen an Lebensmitteln zu reduzieren, die weltweit jedes Jahr verloren gehen oder verschwendet werden. In diesem Jahr wurden im Rahmen eines Wettbewerbs Projekte gesucht, die dazu beitragen, diese Verluste zu verringern. Der Gewinner steht nun fest und wurde auf der interpack alliance Messe pacprocess MEA in Kairo ausgezeichnet.
Unter den zahlreichen Einreichungen hatte eine Jury aus Mitgliedern der FAO, der WPO und der interpack/Messe Düsseldorf zunächst die drei vielversprechendsten Projekte ausgewählt, um daraus einen Gewinner zu küren. Das Projekt Cartons for Good der SIG Foundation setzte sich mit der Idee durch, das SIG Know-how in der Abfülltechnik einzusetzen, um Gemeinden in ärmeren Ländern dabei zu helfen, ihre Lebensmittel vor Ort in Mahlzeiten zu verarbeiten und haltbar zu machen. Der Schweizer Hersteller von Kartonverpackungen und Abfülltechnologie hat dazu eine besondere Abfülllösung entwickelt. Sie ist eine verkleinerte Version der industriellen SIG-Abfüllanlagen und kann problemlos per LKW auch in entlegene ländliche Gegenden transportiert werden, um dort frisches Gemüse und Obst vor Ort haltbar zu machen. Denn jeden Tag geht ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel verloren. Oft können die Bauern nicht ihre ganze Ernte auf den lokalen Märkten verkaufen, haben aber auch keine Möglichkeit, die Produkte zu konservieren.
Die mobile Abfüllanlage kann per LKW auch in entlegene ländliche Gebiete gebracht werden. Bild: SIG
SIG-Ingenieure haben daher im Jahr 2018 ein System entwickelt, das die Boil-Down-Technologie des Unternehmens nutzt, um Lebensmittel in SIG SafeBloc-Kartonpackungen zu konservieren. Gemüse und Früchte werden ohne Konservierungsstoffe zu schmackhaften Mahlzeiten verarbeitet und in Kartonpackungen abgefüllt. So können die Mahlzeiten ohne Kühlung bis zu neun Monate bei Umgebungsbedingungen gelagert werden. Die Initiative Cartons for Good bringt somit die Lebensmittelkonservierungs- und Verpackungstechnologie von SIG in Regionen, in denen innovative Lösungen für den Kampf gegen Lebensmittelverluste und Mangelernährung dringend benötigt werden. Überschüssige Nahrungsmittel bleiben erhalten und der Lebensunterhalt der Bauern wird gesichert.
Und so funktioniert das System: Die Bauern erhalten Geld für ihr überschüssiges Gemüse und dadurch zusätzliche Einnahmen aus Ernten, die sie sonst nicht verkaufen konnten. Die Kommunen kochen das Gemüse zu Mahlzeiten und nutzen die Abfüllanlage der SIG Foundation, um sie in den Kartonpackungen zu konservieren. Die Lebensmittelpackungen werden dann an lokale Schulen verteilt, die damit den Kindern jeden Tag eine warme Mahlzeit anbieten können. Nach dem Verzehr der Mahlzeiten werden die Verpackungen für das Recycling in einer lokalen Einrichtung gesammelt, so dass die Materialien wiederverwendet werden können.
Gemüse und Früchte werden ohne Konservierungsstoffe zu Mahlzeiten verarbeitet. Bild: SIG
Pilotprojekt in Bangladesch
Seit 2019 arbeitet die Initiative Cartons for Good in einem Pilotprojekt in der Region Balia in Bangladesch und bietet unterprivilegierten Kindern das ganze Jahr über ein regelmäßiges Mittagessen. Und nicht nur das: Da die Kinder versorgt werden, können sie weiterhin die Schule besuchen. Das Team der SIG Foundation arbeitet vor Ort mit BRAC zusammen, der weltweit größten NGO mit Sitz in Bangladesch. Allein im Jahr 2022 konnten dort rund 20 Tonnen Gemüse gerettet, 15 dauerhafte Arbeitsplätze geschaffen und 24.600 Mahlzeiten an 180 Schulkinder verteilt werden. Zusätzlich wurden 3.000 Packungen an Familien und Menschen verteilt, die von den schweren Überschwemmungen in Bangladesch betroffen waren.
In den Kartonpackungen können die Mahlzeiten ohne Kühlung bis zu neun Monate bei Umgebungsbedingungen gelagert werden. Bild: SIG
Engagement in Ägypten
Aktuell plant die SIG Foundation, Cartons for Good auch nach Ägypten zu bringen. Dort werden 50 Prozent des gesamten angebauten Obstes und Gemüses verschwendet – rund 73 Kilogramm Lebensmittelabfälle fallen pro Person und Jahr an. Zugleich leben über 30 Prozent der Ägypter unterhalb der Armutsgrenze und jedes fünfte Kind unter fünf Jahren ist unterentwickelt. Mit dem Preisgeld von 20.000 Euro plant Cartons for Good eine umfassende Studie, um herauszufinden, wo das Projekt die größte Wirkung im Land erzielen kann. So will man unter anderem die wichtigste Region in Ägypten identifizieren, in der regelmäßig große Mengen frisch produzierter Lebensmittel verloren gehen, weil sie nicht über die etablierte kommerzielle Lieferkette an die Verbraucher verkauft werden können. Vor Ort soll dann ein Projekt aufgebaut werden, das vom lokalen Implementierungspartner, der Natural Resources & Climate Protection Foundation (NRCP), geführt wird. Für SIG ist Ägypten im Bereich des sozialen Engagements und der Nachhaltigkeit kein Neuland: Im Jahr 2022 wurde ein Projekt namens ,,Recycle for Good’’ gestartet. Mit dem Projekt soll eine Verhaltensänderung und eine Ermutigung der Bevölkerung herbeigeführt werden, ihre wiederverwertbaren Abfälle abzugeben und so die Kreislaufwirtschaft zu fördern.
Über die SAVE FOOD Initiative
Die SAVE FOOD Initiative wurde 2011 von der Messe Düsseldorf und der interpack, der weltgrößten Messe für die Verpackungsbranche und die verwandte Prozessindustrie, ins Leben gerufen und kooperierte seitdem unter anderem mit der Welternährungsorganisation (FAO) und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UN Environment). Als globale Allianz kämpft sie entsprechend dem UN-SDG 12.3 für die Verringerung von Nahrungsmittelverlusten und -verschwendung. Nach einer Corona-bedingten Pause setzt die interpack seit 2022 wieder neue Projekte um. Ziel ist es, das Thema weltweit in die Öffentlichkeit zu tragen und Gegenstrategien beziehungsweise Lösungen in Zusammenarbeit mit Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Industrie zu entwickeln. Ein besonderer Fokus liegt auf den Innovationen der Verpackungsbranche.