Besondere Verpackungen im Flugzeug

In 11.000 Metern Höhe schmeckt ein Sandwich anders als auf dem Boden. Das liegt bei dem einen oder anderen möglicherweise an der Flugangst und dem damit verbundenen Unwohlsein in der Magengegend. Tatsächlich aber sind es unsere Geschmacksnerven – beziehungsweise die Kabinendruckverhältnisse, die uns täuschen. Dies haben Wissenschaftler im Fluglabor des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik in Deutschland herausgefunden. Demnach wird Salz an Bord 20 bis 30 Prozent weniger intensiv empfunden als auf der Erde; Zucker um 15 bis 20 Prozent. Dies ist auch der Grund, weshalb der stark gesalzene Tomatensaft als Getränk in der Höhe so beliebt ist.

Doch bei der leiblichen Versorgung der Fluggäste muss nicht nur auf ausreichend Gewürze geachtet werden, sondern auch auf die richtige Verpackung. Sie muss zunächst wenig wiegen. Denn: Jedes Gramm kostet extra Treibstoff.

Gleichzeitig müssen die Lebensmittel bestens geschützt werden und praktisch verpackt sein. Dabei geht es zum einen um die Größe, zum anderen um die Funktionalität. Bei allen Flugpassagieren bekannt sind die Mini-Dosen für Softdrinks, Bier und alkoholische Mixgetränke. Mit 150 Milliliter Fassungsvermögen nehmen sie nicht nur wenig Platz auf Kabinentrolley und ausklappbarem Tablett ein, sondern sind zudem noch schnell zu leeren. So kann mehr verkauft und bei Turbulenzen weniger verschüttet werden.

Wer einen Kaffee bestellt, erhält diesen zumindest bei Flügen in der Economy Class in der Regel als loses Granulat in Sticks verpackt und aufgegossen mit heißem Wasser. Je nach aktuellem Angebot und Airline stammt dieser manchmal auch von bekannten Kaffeemarken wie Starbucks oder Illy. Denn der Markt für Bordverpflegung ist bei Nahrungsmittelkonzernen rund um den Globus beliebt. Sie können hier testen, wie neue Produkte bei den Verbrauchern ankommen und die Mini-Portionen aus dem Flugzeug später in der Großproduktion entsprechend anpassen.

Eine weitere Anforderung an Verpackungen ist im Flugzeug oftmals ihre Kälte- und Hitzebeständigkeit. Zuvor gekühlte Paninis, Wraps und Sandwiches werden an Bord meist warm serviert. Bei mehreren Zehntausend pro Tag verkauften Gerichten an Bord bleibt keine Zeit für das Auspacken der Lebensmittel. Sie müssen im Ofen oder in der Mikrowelle in der Verpackung erwärmt werden. Damit die Einmalverpackungen die Hitze von manchmal bis zu 210 Grad Celsius aushalten, werden spezielle Materialien verwendet. Schalen aus CPET (kristallines Polyethylenterephthalat) bleiben auch bei hohen Temperaturen formstabil. Selbstventilierende Folien sorgen dafür, dass der erzeugte Dampf leicht aus der Folie entweichen kann. Sie müssen zudem schnell zu öffnen und bedruckbar sein. Alle verwendeten Verpackungen müssen darüberhinaus den strengen Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit entsprechen.