Die Maggi Würze über die Jahre hinweg. Die dunkle Flasche im roten und goldenen Design ist heute unverwechselbar. (Bild: Nestlé)
125 Jahre Maggi in Deutschland
In fast 30 Millionen Haushalten in Deutschland wird mindestens einmal im Jahr zu einem Produkt mit dem unverwechselbaren Markenlogo in Rot und Gold gegriffen. Ob es Brühwürfel oder -pulver, verzehrfertige Gerichte wie Ravioli oder würzige Helfer beim Kochen wie Produkte der „Fixe“-Reihe sind: Die meisten werden schon einmal ein Produkt von Maggi in der Hand gehalten haben. In diesem Jahr gibt es die Produkte seit 125 Jahren in Deutschland und die Auswahl ist dabei stetig gewachsen. Im Verpackungsdesign sind die Schweizer sich dabei über die gesamte Unternehmensgeschichte treu geblieben, ganz nach dem Motto: Never change a running system. Die Traditionsmarke ist damit ein eindrücklicher Beweis dafür, dass eine Verpackung weit mehr sein kann als nur „einfacher“ Produktschutz.
Alles begann mit einem jungen Schweizer namens Julius Maggi, der erfinderisch war und schmackhafte Lösungen für die Probleme seiner Zeit finden wollte. Und das war 1882 besonders die Mangelernährung der Menschen im Zuge der Industrialisierung. Hierfür wollte der junge Maggi eine nahrhafte und würzige Lösung finden und erkannte das Potential von Hülsenfrüchten. 1883 brachte er das erste Erbsen- und Bohnenmehl auf den Markt und schon 1885 folgte die erste lösliche Suppe. Und damit war der Startschuss für die heute breite Produktpalette der Marke Maggi gefallen.
Gründer Julius Maggi begann mit dem Verkauf von Mehl aus Hülsenfrüchten. (Bild: Nestlé)
Experimentell bei Geschmack und Außenwahrnehmung
Wenn man eines der Produkte von Maggi kennt, ist es wohl häufig die Maggi Würze. Sie wurde 1886 Teil des Produktsortiments und ab 1887 in Deutschland in Singen abgefüllt. Nachdem die Niederlassung um eine Fabrikanlage erweitert wurde, wurde die Würze ab 1899 in Singen auch produziert und ein Jahr später kümmerten sich 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um den würzigen Geschmack.
Im Maggi-Werk in Singen verpacken um 1910 Arbeiterinnen die beliebte Maggi Würze. (Bild: Nestlé)
Julius Maggi war experimentierfreudig und setzte zum Beispiel Curry ein oder erweiterte die Maggi Würze mit Trüffelaroma. Aber auch im Bereich der Werbung für seine Produkte probierte er einiges aus. Neben dem Markt für schmackhafte und einfach zuzubereitende Gerichte erkannte er auch die Relevanz der Markenidentität und damit einhergehend die Bedeutung ansprechender Werbung. Maggi entwickelte ein unverwechselbares Markenlogo und nutzte Emailschilder, Fassaden von Lebensmittelgeschäften und Kampagnen auf Verkehrsmitteln, um seine Produkte zu vermarkten.
Julius Maggi erkannte die Möglichkeit, mit gezielter Werbung eine starke Markenidentität zu schaffen. Um 1920 mit diesem Werbeschild. (Bild: Nestlé)
Gutes drin und drum rum
Seit 1947 ist Maggi eine Tochtergesellschaft der Nestlé Deutschland AG und verfeinert die Produkte weiter. Das bedeutet heute vor allem den Einsatz natürlicher Zutaten und die Reduzierung der Umweltbelastungen. Dabei spielt auch die Verpackung eine wichtige Rolle. Das Unternehmen will den Materialeinsatz reduzieren und die Recyclingfähigkeit der Verpackungen verbessern. Im besten Fall sollen sie aus Monomaterial bestehen und nach der Entsorgung durch die Endverbraucher weiter im Stoffkreislauf geführt werden.
Den Verzicht auf Aluminium und Mehrschichtfolien aus Kunststoff hat Maggi außerdem im Blick. Passend zum Jubiläum erscheinen zum Beispiel die Maggi „Für Genießer“-Suppen und Maggi „Guten Appetit“-Suppen in einer neuen Verpackung. Dabei wird auf die bisherige Verbundfolie verzichtet und auf Monomaterial gesetzt. 2023 erscheinen dann auch die Maggi „Fixe“-Produkte im Beutel in einem neuen Gewand.
Pünktlich zum Jubiläum erscheinen einige der Suppen in einem neuen Gewand. (Bild: Nestlé)
Und auch die Verpackung der bekannten Maggi Würze wurde über die Jahre verbessert. Das Design der Flasche ist zwar gleichgeblieben, aber das Gewicht wurde reduziert. Dadurch sinkt der CO2-Ausstoß beim Transport und auch die Schrumpffolie, mit der die fertigen Paletten verpackt werden, besteht inzwischen zur Hälfte aus Rezyklat.