cosnova setzt erstmals Post Consumer-Rezyklat in Verpackungen der dekorativen Kosmetik ein
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Die Verschlusskappen der Nagellacke von CATRICE (cosnova) bestehen zu 94 Prozent aus Post Consumer-Recyclingkunststoff, genauer: aus Procyclen. Foto: Cosnova / ALBA Group
cosnova setzt erstmals Post Consumer-Rezyklat in Verpackungen der dekorativen Kosmetik ein
Das Kosmetikunternehmen cosnova setzt Post Consumer-Rezyklat aus gebrauchten Verpackungen aus dem Gelben Sack/der Gelben Tonne für Verpackungen ein. Dafür verwendet cosnova Procyclen von dem Umweltdienstleister Interseroh, eine Marke der ALBA Group. Der Einsatz beschränkt sich aktuell auf Verschlusskappen von Nagellacken und Lipgloss, die nicht mit dem Produktinhalt in Berührung kommen. Dabei werden 94 Prozent Recyclingmaterial verwendet.
Zu sechs Prozent besteht das neuen Verpackungselemente außerdem aus individuellen Additiven. Ab dem Frühjahr 2021 sind die Nagellack-Kappen der Marke CATRICE und seinen essence Concealer camouflage+ matt und camouflage+ healthy glow auf dem Markt. Das gilt ebenfalls für die Verschlusskappen des extreme shine volume lipgloss.
Neben Umweltschutz und Kostenersparnis stehen möglicherweise auch innereuropäische Kreisläufe bei der Verwendung von Rezyklaten im Fokus. Mit der Pandemie zeigten sich viele Schwachstellen, beispielsweise bei globalen Produktionen. In diesem Zusammenhang zu nennen ist die hohe Abhängigkeit von funktionierenden Wertschöpfungsketten. Allgemein betrachtet konnten bei Rohmaterialien sowie bei einzelnen Komponenten ein massiver Preisanstieg festgestellt werden, sofern Lieferungen überhaupt durchgehend möglich waren.
Mechanisch recyceltes Altplastik aus Endverbraucher-Sammlungen wie dem Gelben Sack ist die Basis für neue Kosmetik-Verpackungen nach herstellereigenen Standards. Foto: Pixabay
Rezyklat-Studie für Kosmetikverpackungen von Beiersdorf, Werner & Mertz öffentlich zugänglich
Während Interseroh sich auf eine eigene Studie mit dem Fraunhofer-Institut UMSICHT beruft, haben Beiersdorf, Werner & Mertz in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung einen Leitfaden und ersten Industriestandard für den Einsatz von mechanisch recyceltem Altplastik aus Endverbraucher-Sammlungen wie dem Gelben Sack für Kosmetikverpackungen entworfen. Ziel ist es, den eigenen Rezyklat-Einsatz zu erweitern. Gleichzeitig möchten die Verantwortlichen der gesamten Industrie zu mehr Orientierung und Kapazitätsausbau verhelfen. Die Studie ist daher öffentlich zugänglich.
Rezyklat-Studie für Kosmetikverpackungen von Beiersdorf, Werner & Mertz öffentlich zugänglich. Sie zeigt: Ein Einsatz von Rezyklat in Kosmetikverpackungen ist möglich. Foto: Beiersdorf AG
Rezyklat-Einsatz nach eigenen Vorgaben und Verantwortung
Insgesamt ist festzustellen, dass viele Hersteller sich selbst verpflichtet haben, Recyclingrohstoffe in ihren Produkt-Verpackungen zu verwenden, und nach eigenen Leitlinien agieren. Über den Einsatz von Farb-Eimern aus Kunststoff-Rezyklat der Baumarktkette toom haben wir bereits berichtet.
Auch wurden mit der Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetzes keine Mindestquoten für den Rezyclateinsatz festgelegt. Ebenso wenig wurden neue monetäre Anreize für einen gesteigerten Einsatz geschaffen. Die Bestimmungen der aktuellen Verordnung (EG) Nr. 1223/2009 über kosmetische Mittel halten sich vom Grundsatz her vage: Die Produkte müssen sicher sein. Doch wie Rezyklat eingesetzt werden darf, definiert die Verordnung nicht.
Rezyklat-Einsatz für ein besseres Klima
Der gesteigerte Einsatz von Rezyklat wirkt sich positiv auf das Klima aus. Das bestätigt die Studie des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT bei der Betrachtung der Recyclingaktivitäten der ALBA Group über 13 Jahre. Die Treibhausgase werden beim Einsatz von Recyclingkunststoffen gegenüber der Produktion von Kunststoffen aus Erdöl sogar halbiert.
Bei der Verwendung des Recyclingkunststoffes Procyclen werden an dieser Stelle 54 Prozent klimaschädliche Treibhausgase gegenüber der Verwendung von Neuware eingespart. „Mit dem verstärkten Einsatz von Rezyklaten für unsere Produktverpackungen wollen wir einen Beitrag zur Reduktion von Neuplastik leisten“, so Axel Geiger, Executive Expert Purchase & Packaging bei cosnova. Mit dem entsprechenden Hinweis auf den Nagellack-Kappen sollen die Konsumenten zusätzlich sensibilisiert werden.