Hätten Sie es gewusst? Was Verpackungssymbole wirklich bedeuten

Weltweit achten Verbraucher vermehrt auf eine nachhaltige und sozial-ethisch befriedigende Produktion ihrer Konsumgüter sowie gesundheitlich unbedenkliche Inhaltsstoffe/Zutaten. Dies betrifft vor allem die Bereiche Lebensmittel und Kosmetik.

Grundsätzlich gilt, dass bei Lebensmitteln neben den Zutaten die Nährwerte, besondere Diätvorschriften und Allergene durch Symbole gekennzeichnet sein können. Bei kosmetischen Artikeln gilt dies für Inhaltsstoffe, mögliche Allergene sowie Informationen zu Tierversuchen und ethisch einwandfreier Herstellung.

Im Folgenden haben wir einige der zumeist in den USA genutzten und besonders weit verbreiteten Labels für Sie mit Erklärungen zusammengestellt: 

Als gemeinnützige Organisation hat sich das unabhängige Testinstitut „NON-GMO Project“ auf die Untersuchung genetisch manipulierter Organismen spezialisiert (GMO englisch für: Genetically Modified Organisms). Die Zertifizierung wird an Unternehmen vergeben, deren Waren ausschließlich natürliche Zutaten verwenden und weder während der Herstellung, noch in den Produktionsstätten lebendes Material im Labor genetisch zu etwas Künstlichem manipulieren. Langfristig möchte die in den USA und Kanada tätige Organisation die genetische Modifizierung von Lebensmitteln komplett verhindern.

Kritiker bemängeln das Fehlen einer fundierten Recherche hinsichtlich der Bedenklichkeit genmanipulierter Produkte. Und Hersteller wie das Unternehmen für Lebens- und Futtermittel Cargill haben bereits zugegeben, nur aus Marketingzwecken das Label eingekauft zu haben.

Die Nachfrage nach glutenfreien Lebensmitteln steigt weltweit an. Während einige Verbraucher aus Krankheitsgründen auf Gluten in ihrer Nahrung verzichten, entscheiden sich andere aus Überzeugung gegen das Klebeeiweiß.

In den USA vergeben drei Organisationen eine entsprechende Zertifizierung, stellen jedoch unterschiedliche Anforderungen an die einzuhaltenden Standards. Das Label der Gluten Free Certification Organization (GFCO) garantiert, dass das Produkt und Inhaltsstoffe maximal 10 ppm (1 mg / 100 g) Gluten, bezogen auf das Erzeugnis, enthält. Foto: GFCO, Gluten.org

Innerhalb der EU gilt ein Grenzwert von maximal 20 ppm (2 mg / 100 g) als verbindlich und für den Großteil aller an Zöliakie Erkrankten als ausreichend angesehen. In Deutschland wird das Verpackungssymbol – genannt Glutenfrei-Symbol – mit einer durchgestrichenen Ähre dargestellt und von dem Deutsche Zöliakiegesellschaft e.V. (DZG) vergeben. Der DZG führt das Glutenfrei-Symbol als eingetragenes Warenzeichen und vergibt es im Rahmen eines Lizenzvertrages an nationale Hersteller und Vertriebe glutenfreier Lebensmittel. Lizenziert werden ausschließlich Produkte, für die der DZG eine Glutenanalyse eines akkreditierten Labors vorgelegt wird, die nicht älter als drei Monate ist. Foto: DZG

Bei veganen Produkten werden unterschiedliche Logos verwendet. Produkte können unter anderem mit der Veganblume zertifiziert werden. Diese wird von der „Vegan Society England“ vergeben. Seit 1990 wird sie auf Verpackungen von Lebensmitteln, aber auch Kosmetikartikeln genutzt.

Die gekennzeichneten Produkte dürfen keine tierischen Nebenprodukte und aus Tieren gewonnene Rohstoffe im Endprodukt enthalten. Auch während der Produktion dürfen keine tierischen Materialien genutzt werden und alle Rohstoffe müssen tierversuchsfrei hergestellt sein.

Es ist eine der weltweit zahlreichen Mitglieder der Fair-Trade-Federation und in den USA die führende gemeinnützige Drittanbieter-Organisationen, die Produkte aus sozial, ökonomisch und ökologisch nachhaltiger Herstellung zertifiziert. Dies bedeutet über sichere Arbeitsbedingungen und gerechte Bezahlung für die Bauern und Beschäftigten entlang der Produktionskette hinaus eine Stärkung der Gemeinden. Unter anderem sind Lebensmittel wie Honig, Kaffee, Tee, Schokolade, Nüsse und Getreide mit dem Symbol zertifiziert.

Mit Hauptsitz in den USA, vergibt die internationale gemeinnützige Umweltschutzorganisation Rainforest Alliance ihr „Rainforest Alliance Certified Siegel“ mit dem grünen Frosch auf Basis des „Rainforest Alliance Sustainable Agriculture Standards“. Unter anderem ist das Symbol auf Bananen, Schokolade, Palmöl und Rindfleisch sowie Kakao, Kaffee, Tee und Saft zu finden. Es steht für eine nachhaltige Erzeugung mit so geringer Einwirkung auf die Umwelt wie möglich. Als Ziel will die Organisation rund um den Globus eine biologische Vielfalt und eine Sicherung der Lebensgrundlagen unter Berücksichtigung ökologischer, sozialer und ökonomischer Aspekte in der Landwirtschaft sowie verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln und ein werteorientiertes Verbraucherverhalten erreichen.

Das Label des Whole Grains Council sieht aus wie eine Briefmarke: Mit dem Whole Grain Stamp, einer stilisierten Kornähre auf gold-gelbem Hintergrund, werden Produkte mit Vollkornanteilen ausgezeichnet. Derzeit sind drei Varianten auf dem Markt verfügbar.

Der 100%-Stempel garantiert, dass alle Körnerbestandteile Vollkornprodukte sind. Die Mindestanforderung von 16 Gramm, einer vollen Portion Vollkorn pro gekennzeichneter Portion, muss eingehalten sein.

Mit einem 50%+-Marke, die in Kanada vergeben wird, besteht mindestens die Hälfte aller Getreidezutaten des Lebensmittels (nach Gewicht) aus vollem Korn. Entsprechend ist eine Mindestmenge von 8 g, einer halbe Portion Vollkorn pro Portion Voraussetzung für die Vergabe.

Ist ein Produkt mit dem Basisstempel versehen, enthält es mindestens 8 g Vollkorn, es kann darüberhinaus jedoch auch Anteile von raffiniertem Korn enthalten sein darf.