Die Flaschen dieser Kosmetikprodukte, Wasch- und Reinigungsmittel bestehen vollständig aus Altplastik. Bis zu 50 Prozent der Kunststoffe stammt aus Plastik-Sammelstationen, mit denen Henkel Bedürftige auf Haiti unterstützt. Foto: Henkel
Verpackungsrecycling und soziale Verantwortung
Die Anzahl von Kosmetikverpackungen und solchen für Wasch- und Reinigungsmittel, die aus Rezyklaten hergestellt werden, wächst. Die wiederverwerteten Kunststoffe werden hier ganz oder zum Teil aus aufbereiteten PET-Flaschen, aber auch anderen Altmaterialien oder Produktionsabfällen produziert.
Social Plastic: für Natur und Menschen
Bereits im Jahr 2017 hat die Abteilung „Laundry & Home Care und Beauty Care“ der deutschen Konsumgüterfirma Henkel mit seiner ‚Lovables’-Produktserie Flaschen aus bis zu hundertprozentig recyceltem PET auf den Markt gebracht. Zeitgleich rief die Firma mit dem gemeinnützigen Unternehmen „Plastic Bank“ eine Kampagne unter dem Namen „Social Plastic“ ins Leben. Bedürftige können an den Stränden Haitis Kunststoffabfälle aufsammeln und diese in Sammelzentren auf der Insel abgeben. Im Gegenzug erhalten sie Geld, Waren oder Dienstleistungen. Der Kunststoff wird von Henkel im Anschluss zu neuen Verpackungen von Reinigungs- und Pflegemitteln verarbeitet.
Neue Kennzeichnungspflicht und Anmeldeverfahren
Dieses Social Plastic soll langfristig bei Produkten von Vernel und Pro Nature genutzt sowie in Special Editions von Nature Box und Fa zur Anwendung kommen. Der Anteil liegt zwischen 25 und 50 Prozent.
Henkel geht davon aus, im Jahr 2019 rund 200 Tonnen Social Plastic aufbereiten zu können. Darüber hinaus hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, bis spätestens 2025 mit Ausnahme von Klebstoffprodukten ausschließlich recycelbare, kompostierbare oder wiederverwendbare Produktverpackungen auf den Markt zu bringen.
100 % Kunststoff aus dem gelben Sack
Gemeinschaftlich ist es dem deutschen Chemiekonzern Werner & Mertz, dem Grünen Punkt und dem österreichischen Unternehmen für Kunststoffrecycling EREMA Group gelungen, weltweit erstmals Verpackungen aus 100 Prozent Hart-Polyethylen herzustellen, für das ausschließlich über den „Gelben Sack“ gesammelte Altverpackungen verwendet wurden.
Das aufwendige Verfahren entspricht den strengen Vorschriften der EU-Verordnung über kosmetische Mittel: Das erforderliche humantoxikologische Gutachten bestätigt die gesundheitlich unbedenkliche Verwendung der Verpackungen von „Frosch Senses“, einem Duschgel. Durch eine neuartige Aufbereitungstechnik zur Reinigung des Granulats aus dem Gelben Sack ist dieses praktisch frei von Kontaminierungen. Zudem konnte das Material ohne Rückstände an Mikroplastik, pH-hautneutral und geruchsneutral gestaltet werden – besonders wichtig im Hautpflegebereich. Das Verfahren erweist sich zudem als besonders energiesparend und wurde für die Sorten „Granatapfel“ und „Aloe Vera“ vom deutschen Verbraucherportal Ökotest mit „gut“ bewertet. Seit dem 1. Mai 2019 sind die Frosch Senses-Duschgelflaschen aus dem HDPE Post Consumer Recyclat (PCR) im Markt erhältlich.
Weltweit erste Verpackung mit 100 Prozent Post Consumer Rezyclat aus dem Gelben Sack. Foto: Werner & Mertz GmbH