PureCycle: Wie Procter & Gamble das Kunststoffrecycling revolutionieren will
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Auch im Materialmix recyclingfähig: RecycleRead von Dow. Foto: Dow Chemical Company
PureCycle: Wie Procter & Gamble das Kunststoffrecycling revolutionieren will
Procter & Gamble: 1837 gegründet, feiert das US-amerikanische Konsumgüterunternehmen in diesem Jahr sein 180. Firmenjubiläum. Doch die Konzernphilosophie ist alles andere als rückwärtsgewandt. Mit laufenden Innovationen gilt P&G weltweit als einer der Vorreiter hinsichtlich nachhaltiger Verpackungslösungen. Die neueste Entwicklung zum Kunststoffrecycling mit dem Namen PureCycle könnte als Meilenstein für den künftigen Umgang mit entsorgten Materialien gelten. Ebenso wie die RecycleReady-Technologie des internationalen Chemiekonzerns DOW neue Perspektiven beim Wertstoffkreislauf eröffnen möchte.
P&G will Recyclingmarkt neu strukturieren
Nachhaltig verpacktes Haarshampoo mit Zeitmesser zum Wassersparen beim Duschen, Kunststoffflaschen aus am Strand gesammeltem Altkunststoff ... und jetzt eine Reinheitstechnologie, die das Kunststoffrecycling grundlegend revolutionieren könnte: Die neueste Erfindung PureCycle wird von einigen Akteuren der Verpackungsindustrie bereits als möglicher Durchbruch auf dem weltweiten Recyclingmarkt gehandelt. Die innovative und patentierte Verpackungslösung soll dafür sorgen, dass Verunreinigungen bei entsorgten Kunststoffverpackungen fast vollständig entfernt werden können.
P&G’s erste Shampooflasche aus recyceltem Kunststoff, der am Strand gesammelt wurde. Foto: P&G.
Bislang konnte der Unterschied zwischen jungfräulichem Material und wiederverwertetem Kunststoff mit bloßem Auge unterschieden werden. Doch nicht der graue Farbton ist das Problem recycelten Kunststoffes – vielmehr bemängeln einige Marktteilnehmer die mangelhafte Qualität und die nicht 100%ige Reinheit, die als eine wichtige Anforderung im Bereich der Lebensmittelverpackungen mit strengen Regularien verbunden ist.
Am Ende zahlreicher Testreihen diverser entleerter Kunststoffverpackungen stand PureCycle. Die Funktionsweise sieht wie folgt aus: Mit dem neuen Verfahren kann recyceltes Polypropylen so erneuert werden, dass es kaum von Ungebrauchtem zu unterscheiden ist. Die bereits patentierte Technik soll das Entfernen praktisch aller Verunreinigungen und Farbreste aus gebrauchtem Kunststoff möglich machen. Gleichzeitig sollen Leistung und Eigenschaften fast identisch gegenüber Neumaterialien sein.
Allein in Großbritannien werden pro Jahr drei Milliarden Windeln verbraucht. Recycling Projekte unter anderem von Procter & Gamble unterstützen die Umwandlung der Stoffe in höherwertige Materialien wie beispielsweise Düngemittel und Biokunststoffe. Foto: pixabay.com/www.pexels.com
Recyclingkunststoffe aus dem Gelben Sack
Ein ähnliches Verfahren wird bei der Herstellung wiederverwerteter Kunststoffflaschen angewendet, die gegenüber ihren vergleichbaren Neumaterial-Counterparts ebenfalls mit beinahe identischer Aufmachung überzeugen sollen. Die Basis für den Kunststoff liefert PE-Rezyklat aus dem gelben Sack. Das Besondere: Während herkömmliche PE-Rezyklate die strengen Voraussetzungen an Erscheinungsbild, Qualität, Produktsicherheit oft nicht gänzlich erfüllten, sollen diese recycelten Flaschen dem Original in Nichts nachstehen. Vielmehr kaschieren die dunklen Farbtöne sogar das sonst so gräuliche Material. Und dunkel müssen die Flaschen sein – nur ohne separate Einfärbung kann die hohe Kreislauffähigkeit gewährleistet werden.
Dow Chemicals: RecycleReady
Schließlich findet sich eine weitere Innovation auf dem Markt, die den Verpackungsmarkt revolutionieren könnte: Die RecycleReady-Technologie des internationalen Chemiekonzerns DOW liefert mit Standbeuteln aus RetainPolymer-Modifikatoren erstmals Verpackungen mit Barrierefolie, die in Zusammenwirkung mit weiteren Polyethylenharzen mit verbesserten Barriereeigenschaften in den Recyclingstrom für Polyethylen zurückgeführt werden können.