Juli 2015 – Experten der Unternehmensberatung ‚McKinsey’ sehen das dreidimensionale Herstellungsverfahren in der Kosmetikbranche als wegweisende Zukunftstechnologie. Mit den sogenannten ‚Multi Packaging Solutions’ können einzelne Verpackungsmodelle nach Kundenwunsch detailgenau gefertigt und Prototypen in zahlreichen Designs entworfen werden. Allerdings eignet sich das Vorgehen bislang nur für Einzelstücke wie Glasflakons oder Schmuckelemente für Verpackungsverschlüsse, eine Massenproduktion erweist sich gegenwärtig noch als zu zeit- und kostenintensiv.
Additives Fertigungsverfahren
Im privaten Gebrauch hat sich der 3-D-Druck bislang noch nicht durchgesetzt, aber im industriellen Bereich wird mehr und mehr auf die Herstellungsmethode körperlicher Objekte gesetzt. Experten der Unternehmensberatung ‚McKinsey’ und des Verpackungsherstellers ‚Multi Packaging Solutions’ halten das additive Fertigungsverfahren, bei der ein beliebiger Gegenstand in mehrfachen Schichten aufgebaut wird für die Zukunftstechnologie in der Kosmetikindustrie. Der Formgebung sind keine Grenzen gesetzt; authentische Prototypen von Flakons und Tiegeln aus Glas, aber auch Metall und anderen Werkstoffen können in der Kosmetik-Zuliefererindustrie zeit- und kostengünstig eingesetzt werden. Die Einzelstückfertigung bietet Designern der Verpackungsindustrie die Möglichkeit, individuellen Kundenwünschen nachzukommen und Schmuckelemente für Packmittel und Verschlüsse detailgetreu zu produzieren.
Durch das additive Verfahren kann die Funktionalität eines Produkts bereits während der Entwicklungsphase neuer Verpackungen getestet und bedarfsgerecht verändert und dadurch Innovationszyklen beschleunigt werden. Zwar erhalten auch kleinere Unternehmen so die Chance einer realitätsgetreuen Präsentation ihrer Modelle vor möglichen Investoren. Dennoch bedeutet die Anschaffung einer qualitativ hochwertigen Anlage sowie die Ausbildung von Fachpersonal für das dreidimensionale Druckverfahren einen hohen Kostenaufwand. Denn während Einzelstücke effektiv und günstig produziert werden können, ist die Massenproduktion großvolumiger Glasflakons für den sofortigen Gebrauch noch nicht möglich. Erst durch einen anschließenden Brennprozess wird thermische Stabilität gewährleistet. Insofern stellt der 3-D-Druck trotz wachsender Popularität aktuell lediglich eine Ergänzung zur herkömmlichen industriellen Fertigung von Kosmetikartikeln dar.