August 2015 – Ein großes Projekt verbirgt sich hinter dem Schlagwort 'Industrie 4.0'. Bundesregierung und Industrie möchten gemeinsam reale und virtuelle Welt zusammenwachsen lassen und die Digitalisierung der Industrie vorantreiben. Unter Einbeziehung von Kunden und Geschäftspartnern soll die deutsche Wirtschaft flexibler auf künftige Nachfragen von Großserienproduktionen reagieren können und grenzüberschreitend wettbewerbsfähig bleiben. Auch die Verpackungsbranche widmet sich den neuartigen Wertschöpfungsprozessen, um Potenziale in Herstellung und Logistik möglichst weitreichend auszuschöpfen.
Machine-to-Machine und Smart Factory Als bedeutende Bausteine bei der Verwirklichung des Forschungsziels gelten die 'Maschine-to-Maschine-Kommunikation' und 'Smart Factory'. Die Konzepte sollen Produktionsgeräte durch zentrale Steuerungssysteme automatisieren und so kosten- und zeiteffizienter arbeiten. Daten werden gesammelt und analysiert, um Ausfallzeiten zu reduzieren und Prozesse zu optimieren; manuelle Arbeitstechniken beschränken sich auf die Überwachung der Fertigungsanlagen. Experten sehen die innovativen Lösungen künftig einen bedeutenden Platz in der Verpackungsbranche einnehmen – insbesondere bei der Verwendung moderner Materialien wie fälschungssicherer Polymere oder Bioplastik.
Diagnosesysteme in der Kunststoffverarbeitung Mehr als 4.335.000 Tonnen Kunststoffverpackungen werden in Deutschland pro Jahr durchschnittlich produziert. Der Industriesektor stellt sich der wachsenden Nachfrage mit dem Informationsaustausch per Internet oder Mobilfunk zwischen den Produktionsapparaten. So können dank intelligenter Medien wie RFID-Chips die benötigten Fertigungsdaten beispielsweise bereits auf den Produkten selbst in maschinell lesbarer Form gespeichert, auftretende Fehler sofort erkannt und an den Betreiber übermittelt werden. Teure Anschaffungskosten entfallen, eine Nachrüstung bereits vorhandener Geräte ist grundsätzlich möglich.