Hersteller Verpackungsmaschinen

Jede dritte Verpackungsmaschine weltweit stammt aus Deutschland. Nach Europa sind Asien und Nordamerika die wichtigsten Abnehmer deutscher Verpackungstechnik.

Wichtiger Absatzmarkt USA

Auf die Entscheidung von US-Präsident Trump zur Erhebung von Zöllen auf Stahl- und Aluminiumimporten aus der Europäischen Union hat die deutsche Verpackungsbranche bisher recht gelassen reagiert. Inwieweit sich die Konsequenzen einer America-First-Politik langfristig auch auf die deutschen Verpackungsmaschinenhersteller auswirken werden, ist sicherlich noch nicht absehbar.

Tatsache ist, dass trotz des steigenden Bedarfs nach Verpackungsmaschinentechnologie in den Schwellen- und Entwicklungsländern die USA weiterhin der größte Einzelabnehmer deutscher Verpackungsmaschinen sind. Der Umsatz bei US-Exporten deutscher Maschinen und Anlagen betrug im Jahr 2017 insgesamt 669 Millionen Euro. Amerikanischen Wettbewerb gibt es nur bedingt; noch immer müssen Verpackungsmaschinen importiert werden, um die Inlandsnachfrage zu decken. Der Anteil nur deutscher Importe liegt dabei bei knapp 30 Prozent.

Mit zunehmender Expansion der amerikanischen Nahrungsmittelindustrie werden immer mehr Verpackungsmaschinen im Land benötigt. Hierbei steht die Lebensmittelsicherheit stets stark im Fokus. Folglich kommen immer mehr Automatisierungslösungen für mehr Effizienz und weniger Fehlleistung zum Einsatz, genauso wie Früherkennungssysteme gegen Verunreinigung der Nahrungsmittel und Packungen. Nachgefragt werden zudem immer häufiger Konzepte zur einfachen Reinigung der Maschinen und Anlagen wie auch kurze Umrüstzeiten für unterschiedliche Packstile bei schnellen Produkt-, Mengen- und Formatwechseln für eine höhere Flexibilität.

Nahezu die Hälfte aller deutschen Verpackungsmaschinen verbleibt noch immer in Europa. Aber auch Asien ist in den vergangenen Jahrzehnten zu einem wichtigen Markt geworden; jede 5. Maschine geht in diese Region. Im Jahr 2017 betrug die Exportrate 18 Prozent. Die wichtigsten Abnehmer sind China, Südkorea und Indien. Auch, wenn im Jahr 2017 nur zwei Prozent der deutschen Verpackungsmaschinen in Indien landeten, bleibt das Land am Ganges ein aussichtsreicher Absatzmarkt. Eine wachsende Mittelschicht, zunehmende Einkommen, steigende Urbanisierung und moderne Handelsstrukturen werden die Nachfrage nach verpackten Lebensmitteln langfristig ansteigen lassen.

Im Bereich der Generika ist Indien bereits zu einem Global Player aufgestiegen; rund 20 Prozent der Produktion werden exportiert. Im Nahrungsmittelbereich besteht allerdings noch viel Entwicklungspotenzial. Von den Agrarprodukten landen nur rund zehn Prozent in der Weiterverarbeitung. Im Vergleich zu Malaysia mit 83 Prozent, China 23 Prozent und den USA 65 Prozent liegt Indien weit zurück. Hinzu kommen Geschäftshemmnisse wie fehlende regulatorische Strukturen, ein Zuviel an Bürokratie und eine häufig mangelhafte Infrastruktur.