Die Trend- und Packaging Design Agentur WIN Creating Images hat Künstliche Intelligenz bereits in ihre Workflows integriert. „Wir erleben die KI als bereichernde Unterstützung. Sie hilft uns, Arbeitsprozesse zu beschleunigen und schenkt uns mehr Zeit für strategisch/konzeptionelles Denken - also das, was wir als kreative Menschen lieben“, sagt Patrick Stöppler, Head of Design bei WIN. Mit KI-Bildgeneratoren könne man erste Ideen skizzieren, die dann „analog“ vollendet werden. „Um ein wirklich neues Design zu kreieren, braucht es den menschlichen Geist. Kreativität kann nicht durch Künstliche Intelligenz ersetzt werden. KI ist aber eine wertvolle Ergänzung zur analogen Arbeit. In unserem kreativen Prozess achten wir auch auf Bauchgefühle und lassen uns von emotionalen Sichtweisen beeinflussen. Beim Brainstorming geht es um den inspirierenden Dialog und darum, um die Ecke zu denken, visionär zu denken. Hier ist der Mensch der Maschine noch weit voraus, und wird es auch bleiben. Dennoch ist KI für uns von großem Nutzen, eine Sparringspartnerin, unsere neue Mitarbeiterin, sozusagen. Wir müssen die Tools richtig einsetzen und dürfen die Künstliche Intelligenz keineswegs als Feind betrachten“, meint der Designer.
So wie WIN suchen gerade viele Agenturen Anwendungsbereiche für KI. Die Möglichkeiten seien noch lange nicht ausgeschöpft, heißt es: „Die Entwicklung macht gerade einen Riesensprung, das ist revolutionär. Aber: Künstliche Intelligenz kombiniert nur bestehende Informationen neu, daran ist nichts Visionäres.“ Dennoch entwickelt sie sich rasant weiter. „Das macht den Menschen gerade auch Angst, denn der letzte Sprung mit ChatGPT ist sehr schnell erfolgt und das Thema ist sehr medienpräsent“, meint Tim Gelzleichter, Lead Digital Transformation bei WIN. „Dabei ist es eigentlich eine stetige Entwicklung, die sich momentan nur so schnell anfühlt. KI taucht jetzt nicht plötzlich in unserem Arbeitsalltag auf. Die Entwicklung war lange ersichtlich, aber Firmen nutzen die Tools jetzt immer mehr und die Ergebnisse sind heute so viel besser als noch vor einem dreiviertel Jahr. Wir können beispielsweise jetzt Vorschläge für Shootingvorlagen in viel kürzerer Zeit vorlegen.“
WIN betreut gerade eine erste Foodmarke mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz. Damit werden etwa erste Skizzen für die Produktdarstellungen generiert, „analog“ weiterentwickelt und dann geshootet. Patrick Stöppler: „Damit die KI brauchbare Ergebnisse liefert, müssen wir konkrete Vorstellungen haben. Im Fall der Lebensmittelverpackung beispielsweise wie die Produktinszenierung aussehen soll. Wir müssen Ideen für die Umgebung, Perspektive, Licht und vieles mehr vorgeben, um die Markenpositionierung sowie Wünsche und Vorlieben der Konsumentinnen und Konsumenten zu treffen. Gute Ergebnisse zu bekommen, ist also nicht so einfach. Ohne konzeptionelles Denken funktioniert es nicht.“ Künstliche Intelligenz mache eben nicht auf Knopfdruck ein Verpackungsdesign fix und fertig.