Mit der Blockchain-Technologie Nachhaltigkeit von Verpackungen transparent machen
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Die Blockchain-Technologie kann die Rückverfolgbarkeit von Rezyklaten revolutionieren. Bild: iStock, Jackie Niam
Mit der Blockchain-Technologie Nachhaltigkeit von Verpackungen transparent machen
Wie viel recycelter Kunststoff steckt wirklich drin? Ob in Hinblick auf die Verbraucherinnen und Verbraucher, Behörden oder die Hersteller selbst – eine maximale Transparenz ist elementar, um Quoten und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Wer offenlegen will, wie viel Kunststoffrezyklat tatsächlich in Verpackungen steckt, kann das nur, wenn er die gesamte Wertschöpfungskette lückenlos einbezieht. Das ist eine komplexe Herausforderung. Eine innovative Lösung bietet hier die Blockchain-Technologie. Sie ermöglicht eine lückenlose Rückverfolgbarkeit entlang der gesamten Lieferkette.
Herausforderungen entlang der Wertschöpfungskette
Die komplexen und internationalen Wertschöpfungsketten stellen eine große Hürde für den Einsatz von recycelten Materialien dar. Auf dem Weg vom Abfall zur neuen Verpackung besteht immer die Gefahr, dass Materialien verunreinigt werden oder durch minderwertige Kunststoffe ersetzt werden. Dadurch ist es schwierig zu überprüfen, ob Unternehmen ihre Angaben zum Recyclinganteil tatsächlich einhalten.
Die Blockchain-Technologie kann ein Weg zu mehr Transparenz und Nachvollziehbarkeit sein. Mehr noch: Sie kann ein Gamechanger sein. Denn sie stellt eine dezentrale Datenbank zur Verfügung, in der alle Transaktionen entlang der Lieferkette dokumentiert werden. Jede Materialbewegung und jeder Verarbeitungsprozess kann digital erfasst werden, so dass Unternehmen, Verbraucherinnen und Verbraucher sicher sein können, dass nur zertifizierte Rezyklate in die Endverpackung gelangen.
Wie Blockchain die Rezyklatverfolgung sichert
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie die Blockchain-Technologie in der Verpackungsindustrie eingesetzt werden kann, um die Rückverfolgbarkeit und letztlich auch die Zertifizierung von Rezyklaten zu gewährleisten.
Sie bietet eine lückenlose Transparenz in der Verpackungsindustrie. Durch die digitale Erfassung jeder einzelnen Materialbewegung und -veränderung entsteht eine unveränderliche Aufzeichnung. Damit einher gehen digitale Zertifikate, die für jede Charge von Rezyklaten vergeben werden kann. Diese enthalten Informationen über die Herkunft und die Qualität des Materials. In der Blockchain sind die Zertifikate für alle Akteure der Lieferkette überprüfbar. Ein weiteres Merkmal dieser Technologie ist die Verknüpfung von physischen Materialien und digitalen Daten durch Technologien wie RFID-Tags, QR-Codes oder andere Identifikationsmerkmale. Dadurch kann jede Verpackungseinheit eindeutig identifiziert und ihr Weg entlang der Wertschöpfungskette verfolgt werden.
Best Practices Plastic Bank und Veolia
Wie es gehen kann, zeigen zum Beispiel Unternehmen wie Plastic Bank und Veolia, die die Blockchain-Technologie erfolgreich einsetzen, um die Rückverfolgbarkeit von Kunststoffen und Rezyklaten zu gewährleisten.
So nutzt das kanadische Sozialunternehmen Plastic Bank die Blockchain, um Kunststoffabfälle in Entwicklungsländern zu sammeln und zu recyceln. Die gesammelten Abfälle werden in einer dezentralen Datenbank erfasst und die Sammler für ihre Arbeit mit digitalen Tokens belohnt. Damit die Herkunft der recycelten Materialien lückenlos und transparent nachvollziehbar bleibt, wird jede Transaktion in der Blockchain festgehalten. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass es sich bei den zertifizierten Rezyklaten auch tatsächlich um die gesammelten Kunststoffe handelt und dass diese nicht durch neue Kunststoffe ersetzt worden sind.
Auch der französische Recyclingkonzern Veolia setzt auf diese Technologie. Das Unternehmen nutzt Blockchain, um die Herkunft und Reinheit von Post-Consumer-Kunststoffen entlang der gesamten Recyclingkette zu überwachen. Um jede Charge von der Sammlung bis zur Verarbeitung zu Granulat zu verfolgen, kombiniert Veolia dabei Blockchain mit RFID-Tags. Ein Pilotprojekt in Deutschland hat gezeigt, wie Blockchain-basierte Systeme die Transparenz erhöhen und Recyclingquoten besser kontrollieren können.
Blockchain für die Zertifizierung nachhaltiger Verpackungen
Wenn Verpackungen bestimmte Quoten und gesetzliche Vorgaben erfüllen müssen, kann dies über die Blockchain transparent gemacht und auch zertifiziert werden. So kann z.B. der Rezyklatgehalt quantitativ nachgewiesen werden. Ein weiteres Einsatzgebiet sind Mehrwegsysteme. Hier kann die Blockchain-Technologie die Anzahl der Wiederverwendungen und den Zustand der Verpackungen dokumentieren, um eine effiziente Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten. Und auch im gesamten Lebenszyklus einer Verpackung kann die Blockchain unterstützen und im End-of-Life-Management die Entsorgung und das Recycling nachvollziehbar zu machen.
Rechtliche Anforderungen und Greenwashing-Prävention
Im Zuge neuer gesetzlicher Anforderungen an die Rückverfolgbarkeit und Zertifizierung von Rezyklaten, etwa durch die Europäische Kommission oder die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA), kann die Blockchain helfen, Unternehmen bei der Erfüllung ihrer Dokumentationspflichten zu unterstützen. Denn so kann die Einhaltung dieser Vorschriften in Echtzeit überwacht und Manipulationen vorgebeugt werden. Und im Gegenzug könnte es den Regulierungsbehörden auch leichter fallen, die Angaben der Unternehmen zu Recyclingquoten und Materialanteilen zu überprüfen. Dies würde Nachhaltigkeitsversprechen glaubwürdiger machen und Greenwashing verhindern.
Blockchain als Treiber für die Kreislaufwirtschaft
Die Blockchain-Technologie hat das Potenzial, die Verpackungsbranche grundlegend zu verändern. Sie bietet eine transparente Rückverfolgbarkeit der Materialien und schafft Vertrauen in die Authentizität und Qualität von Rezyklaten. Projekte wie die von Plastic Bank und Veolia zeigen, dass der Einsatz von Blockchain im Recycling bereits heute realisierbar ist. Mit zunehmender technologischer Reife könnte Blockchain zu einem unverzichtbaren Baustein für eine transparente Kreislaufwirtschaft werden und die Rückverfolgbarkeit von Rezyklaten langfristig sichern.