Die großen Markenhersteller haben vor einigen Jahren ehrgeizige Ziele formuliert, wie sie ihre Verpackungen und deren Herstellung nachhaltiger gestalten wollen. Diese Ziele sind eng mit den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen verbunden, die darauf abzielen, weltweit verantwortungsbewusst zu handeln und Ressourcen zu schonen. Das Jahr 2025 war dabei eine erste Zielmarke bis zu der bestimmte Selbstverpflichtungen umgesetzt sein sollten. In den letzten Monaten rückten nun immer mehr Unternehmen von diesem Ziel ab und mussten eingestehen, dass sie ihre Nachhaltigkeitsziele bis zum nächsten Jahr nicht erreichen werden. Darunter auch Konzerne wie Unilever, PepsiCo und Colgate-Palmolive.
Schon im April 2024 rückte Konsumgüterhersteller Unilever, weltweit einer der größten Nutzer von Kunststoffverpackungen, von seinem 2019 verkündeten Versprechen ab, den Einsatz von Neuplastik bis 2025 zu halbieren. Stattdessen strebt das Unternehmen nun eine Reduzierung um ein Drittel bis 2026 an, berichtet die britische Tageszeitung The Guardian. Die entspräche etwa 100.000 Tonnen mehr Neukunststoff pro Jahr. Die Verschiebung des selbstgesteckten Ziels wurde auch auf Mängel in den bestehenden Recyclingsystemen in der Wirtschaft zurückgeführt. Zusätzlich zu den Umweltzielen gibt das Unternehmen auch das Ziel und damit auch die Verantwortung auf, seinen Zulieferern bis 2030 einen existenzsichernden Lohn zu zahlen.
Auch Colgate-Palmolive verfehlt laut seinem im Frühjahr veröffentlichen Nachhaltigkeitsbericht wahrscheinlich das Ziel, bis 2025 nur noch technisch wiederverwertbare, wiederverwendbare oder kompostierbare umweltfreundliche Verpackungen zu nutzen. Bis Ende 2023 hatte der Konzern hierbei aber immerhin 89,5 Prozent erreicht, die Herausforderungen im Zusammenhang mit flexiblen Kunststoffverpackungen würden allerdings, so der ESG-Bericht, eine vollständige Umstellung bis 2025 derzeit verhindern.
Der Getränke- und Lebensmittelkonzern PepsiCo räumte ebenfalls zuletzt ein, dass es wahrscheinlich bis 2025 nicht mehr zu schaffen sei, 100 Prozent seiner Verpackungen so zu gestalten, dass sie recycelbar, kompostierbar, ökologisch, biologisch abbaubar oder wiederverwendbar sind. In seinem aktuellen Nachhaltigkeitsbericht geht das Unternehmen davon aus, dass 92 Prozent bis 2030 erreicht werden könnten. Laut dem Bericht verfehlt PepsiCo zudem einige Ziele zur Verbesserung der unternehmerischen Nachhaltigkeit, unter anderem in Bezug auf die Kreislaufführung und Reduzierung von Kunststoffen. Im Jahr 2023 verwendete das Unternehmen nach eigenen Angaben etwa 2,6 Millionen Tonnen Kunststoff in seinen Verpackungen. Damit stieg die Menge an verwendetem Neuplastik um sechs Prozent. Bis 2030 strebt PepsiCo aber eine Reduzierung um 20 Prozent an.