Die Paboco-Flasche der ersten Generation bestand – abzüglich des Verschlusses – zu etwa 60 % aus Papier und zu 40 % aus Kunststoff. Diese frühen Flaschen wiesen nach wie vor einen Hals aus Kunststoff auf. Bei den neuen Flaschen werden inzwischen ausschließlich Hälse aus Papier integriert. Das trägt dazu bei, das Verhältnis näher an 80/20 % oder 85/15 % zugunsten des Papiers zu verschieben. Weitere Entwicklungen werden den Kunststoffanteil noch weiter verringern, meint Silbermann.
Absolut Vodka stellte in diesem Sommer eine 500-ml Paboco-Flasche vor, die zu 57 % aus Papier besteht und in die eine Auskleidung aus so genanntem „recycelbaren Kunststoff“ integriert ist, bei dem es sich um ein Polyethylennaphthalat-Harz (PEN) handelt. Der Spirituosenhersteller gibt an, seine Papierflaschen seien achtmal leichter als die Alternativen aus Glas und auch leichter zu transportieren. >
Laut der Absolut Group – das Unternehmen testet das Produkt im Markt in der Region Manchester in Großbritannien – können die Kundinnen und Kunden diese Verpackung mit dem „normalen“ Hausmüll „als Papier“ recyceln. Das werde das Recycling allerdings etwas verkomplizieren, räumt Silbermann ein. Schließlich haben jedes Land und jede Region ihre eigenen Regeln, wie sie „Papier“ definieren und was in das Papier-Recycling gelangen dürfe. Zum Beispiel in Deutschland müssen Produkte zu 95 % aus Papier bestehen, damit sie über den Weg des Papier-Recyclings entsorgt werden dürfen, während in Frankreich ein Papieranteil von 50 % ausreicht. Daher muss jeder Markt separat angesprochen werden.
Silbermann zufolge kann die äußere, unbeschichtete Papierhülle der Flaschen relativ leicht von der Barriere-Auskleidung getrennt und später über einen herkömmlichen Prozess der Papieraufbereitung zurückgewonnen werden.
Die größte Herausforderung für Paboco sei derzeit, den Nachweis zu erbringen, dass das Unternehmen seinen Produktionsprozess skalieren könne. Zudem müsse es seine Mission, eine zu 100 % biobasierte, vollständig recycelbare Flasche zu entwickeln, weiter vorantreiben.
In der Vorbereitung seines Zellstoffs verwendet Paboco herkömmliche Zellstoffanlagen. In der Herstellung seiner Flaschen setzt es ein eigenes Verfahren ein. Dabei kommt eine maßgeschneiderte Technologie zum Einsatz, die das Unternehmen in Zusammenarbeit mit seinen Maschinenpartnern entwickelt hat.
Für die Herstellung der Barriere-Folien hat Paboco laut Silbermann ein Verfahren übernommen, das in einer anderen Branche Verwendung findet. Das Unternehmen hat es für seine speziellen Anforderungen neu konfiguriert.
Paboco strebe danach, seine Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten zu können. „Unsere Technologie ist schon einige Jahre alt. Es liegt auf der Hand, dass wir mit der 50 Jahre alten Technik noch nicht im Wettbewerb mithalten können.“ Mit zunehmenden Stückzahlen in der Produktion werden die Preise jedoch sinken können.
Und er betont: „Wir wollen nicht nur ein Ersatz sein. Vielmehr wollen wir unseren Kunden einen Mehrwert bieten, wenn sie sich für Paboco und Papierflaschen entscheiden.“ Und hier sieht er vor allem zwei Potenziale: bessere Analysedaten hinsichtlich des Lebenszyklus ihrer Produkte und die Möglichkeit, das Nachhaltigkeits-Image von Markenartikelherstellern und ihrer Produkte zu verbessern.