4. Beim SAVE FOOD Kongress 2014 wurde unter anderem anhand von Fallstudien aus Kenia gezeigt, wie sich Nahrungsmittelverluste in Entwicklungs- und Schwellenländern wirksam bekämpfen lassen. Was hat sich seitdem getan und wie haben sich die Projekte weiterentwickelt?
Es ist eine erschreckende Zahl, aber rund 300.000 Tonnen der kenianischen Mangos gehen jährlich verloren. Laut der auf dem SAVE FOOD Kongress 2014 vorgestellten Studien, sind etwa eine ungeschützte oder zu lange Lagerung, die zu langsame Verarbeitung und unzureichender Schutz beim Transport für die Verluste verantwortlich. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat SAVE FOOD mit dem kenianischen Selfmade-Unternehmen
Azuri Health das Mango-Projekt ins Leben gerufen, bei dem durch den gezielten Einsatz von Verarbeitungs- und Verpackungstechnologien Mango-Verluste verhindert werden. Dank der finanziellen Unterstützung durch SAVE FOOD sowie dem Know-how und Engagement unserer Mitglieder hat sich das Projekt seht gut entwickelt und arbeitet daran, die Trockenfrüchte auch ins europäische Ausland zu exportieren. . Diese Erfolgsgeschichte zeigt, dass gute Ideen und vereinte Kräfte einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Lebensmittelverlusten leisten können. Zudem wurde bewiesen, dass aus einem entsprechenden Engagement eine Win-win-Situation für alle Beteiligten entstehen kann. Schließlich geht es für die involvierten Unternehmen nicht nur um die gute Sache, sondern auch um neue Geschäftsfelder.
5. Allianzen zwischen allen beteiligten Akteuren der Nahrungsmittel-Wertschöpfungskette zu bilden und zu stärken, ist ein essenzielles Ziel der Initiative SAVE FOOD. Welche Rolle spielt der Kongress vor diesem Hintergrund?Die Bildung von Allianzen ist für den Erfolg von Projekten im Kampf gegen Nahrungsmittelverschwendung und -verluste unerlässlich. Denn nur, wenn Industrie, Landwirtschaft, Handel und Politik eng zusammenarbeiten, können die Ursachen innerhalb der Wertschöpfungskette bekämpft werden. Als internationales Event, das 170.000 Besucher aus über 160 Ländern anzieht, ist die interpack der ideale Ort, um Kontakte zu knüpfen. In den messefreien Jahren organisieren wir zusätzlich zu den SAVE FOOD Kongressen sogenannte SAVE FOOD Meetings. Dort kommen die Mitglieder der Initiative zum Austausch bei einem Markenartikler bzw. Industrievertreter zusammen, um sich auszutauschen und Best Cases vorzustellen. Bisher haben zwei solche Veranstaltungen stattgefunden. Das erste SAVE FOOD Meeting 2015 bei
Nestlé in Vevey in der Schweiz und das zweite in Zusammenarbeit mit zwei spanischen Industrieverbänden in Madrid. Dort war sogar die spanische Königin Letizia unter den Gästen.