Verschlüsse mit Köpfchen

Ob Chemie-, Lebensmittel- oder Pharmabranche: Für den Warenabsatz, aber auch die Reputation des Herstellers, spielt die Fälschungssicherheit eines Produktes eine bedeutende Rolle. Zudem erwarten Verbraucher neben detaillierten Informationen zur Ware heutzutage oftmals weitergehende Auskünfte wie Angaben zu Dosierung oder Haltbarkeit. Dank neuester Technologien können auch gestiegene Kundenansprüche an Verpackungen erfüllt werden.

Nicht umsonst setzen Verpackungshersteller für eine möglichst hohe Originalitätsgarantie ihrer Produkte den Fokus auf das Verschlusssystem. Denn oftmals kann die Echtheit von Tablettenschachteln oder Getränkeflaschen nur hier erkannt werden. Oft kommt die sogenannte Near Field Technologie (NFC) – eine innovative Funktechnik bei solchen Verpackungen zum Einsatz.

Sie kann außerdem…

• …den Beipackzettel laut verlesen,
• Medikamente automatisch nachbestellen oder
• Leuchteffekte auf interaktiven Displays darstellen.

Dem hessischen Verschlussspezialisten KISICO haben es Verpackungsunternehmen zu verdanken, ohne Zusatzkosten programmierbare Chips in Deckel, Laschen & Co. nutzten zu können. Die innovative Technik NFCap ermöglicht die berührungslose Kommunikation zwischen dem äußerlich unsichtbaren Chip und dem NFC-fähigen Gerät des Verbrauchers. Die im Voraus individuell aufgespielten Informationen liefern dem Nutzer Auskunft zur Fälschungswahrscheinlichkeit, weiterführende Daten oder Fakten sowie Adressen von verbundenen Webseiten. Sicherheit gilt für die Pharmahersteller auch in puncto Hygienestandard: Der Chip im Deckel kommt natürlich mit dem Füllgut nicht in Berührung.

Großen Wert auf Sicherheit in ihren Verschlüssen legt auch der Verpackungsspezialist Schreiner Group. Im vergangenen Jahr hat das bayerische Familienunternehmen seine Sicherheitslösung – genannt Flexi-Cap in einer weiterentwickelten Version dem Branchenpublikum vorgestellt. Neu ist, dass der Aufreißstreifen nicht mehr durch die Folienkappe läuft, sondern direkt ins Label integriert ist. „Öffnet man den Aufreißstreifen, zerstört dieser automatisch die Label-Konstruktion und macht damit ein unbemerktes illegales Wiederverwenden des Gefäßes mit dem Originaletikett unmöglich“, erklärt Ann L. Merchant, Geschäftsleiterin von Schreiner MediPharm, einem zur Gruppe gehörigen Unternehmen mit dem Fokus auf Lösungen für die pharmazeutische Industrie und Medizintechnik. Sogenannten „Dumpster Divern“ wird damit das Handwerk gelegt. Sie suchen nach Medikamentenbehältern mit Originaletikett und füllen sie mit gefälschten Substanzen auf – ein gefährliches und gleichzeitig lukratives Geschäft.

Die Flex-Cap Plus wird in verschiedenen Arten, Formen und Größen von Glasbehältern angeboten. Im Deckel können zudem Informationen über Barcodes oder NFC-Chips für interaktive Anwendungen integriert werden.