Unternehmenskooperationen können besonders für kleine und mittlere einen Mehrwert darstellen. (Bild: Vardan Papikyan)
Mehrwert durch Kooperation
Auch wenn mancher Firmenchef das sicher gern so hätte: Niemand kann in allem Marktführer sein. Manche Unternehmen gehen daher Kooperationen ein, um ihren jeweiligen Kundinnen und Kunden umfassendere und angepasste Lösungen bieten zu können. Knapp 86.000 Kooperationen außerhalb der eigenen Unternehmensgruppe zählte das Statistische Amt der Europäischen Union seit 2020 bei kleinen und mittleren Unternehmen innerhalb der EU. Am Beispiel von Koch Pac-Systeme und Zahoransky lässt sich ablesen, wie eine solche Zusammenarbeit im Detail ablaufen kann.
Das Maschinenbauunternehmen Koch Pac-Systeme mit Sitz im deutschen Pfalzgrafenweiler ist unter anderem auf die Produktion von Blistermaschinen für den Pharma-, Hygiene- und Kosmetikbereich spezialisiert. Die Zahoransky AG wiederum stellt Maschinen zur Produktion und Verpackung von Zahnbürsten und anderen Personal-Care-Artikeln her. Nicht nur die räumliche Nähe der beiden Unternehmen aus dem Schwarzwald spricht also für eine Zusammenarbeit, sondern auch der bediente Produktbereich.
Die Siegelmaschine KS-PL und die Blistermaschine KBS-PL mit linearem Palettentransport können hohe Auflagen gleicher oder ähnlicher Produkte verpacken. (Bild: Koch Pac-Systeme)
So können Kundinnen und Kunden bei Koch Pac-Systeme nun auch die Zahoransky Z.Pack 4 | 5 erwerben – eine modulare Vollblistermaschine mit vier, bzw. fünf Metern Kette – und vice versa werden bei Zahoransky die Modellreihen KDT – eine Drehtischmaschine für kleine und mittlere Auflagen – sowie KBS – Blistermaschinen mit hoher Verpackungskapazität – ins Portfolio integriert. Auf diese Weise sollen die gemeinsamen Kompetenzen in den Bereichen Anwendungstechnik und Automatisierung zusammengelegt werden. Die Kooperation macht dabei eine technische Abstimmung der jeweiligen Geräte möglich, die bei separatem Einkauf nur schwer erreichbar wäre. Gerade im Bereich Kartoneinstoffblister – momentan aufgrund ihrer Recycelbarkeit und Nachhaltigkeit schwer gefragt – ergänzen die Koch-Maschinen so das Zahoransky-Portfolio.
Modulare und flexible Lösungen aus einer Hand
So ist die Drehtischmaschine KDT besonders für das Verpacken kleiner und mittlerer Stückzahlen geeignet, ausgestattet mit vier Siegelwerkzeugen und einer Siegeleinheit für thermisches Siegeln. In der Variante „medplus“ ist die Maschine auch im Healthcare-Bereich einsetzbar. Die Reihe KBS wiederum überzeugt mit der Siegelpalette der KS-PT und der Blistermaschine KBS-PT durch Flexibilität beim Formatwechsel, da hier nur einzelne Formatteile und nicht der komplette Satz getauscht werden müssen. Sie sind für den Einsatz bei hohen Auflagen gedacht. Bei der KBS-PL und KBS-PT kann zudem die cyclePac-Einstoffverpackung mit 100-prozentiger Wiederverwendbarkeit ausgeführt werden.
Die Z.PACK 4 läuft durch einen Stahlständer nahezu vibrationsfrei. Ausgestattet ist sie mit einer Vier-Meter-Kette. Die Stationen werden pneumatisch oder durch Servomotoren angetrieben.
Auf der anderen Seite sind die nun auch bei Koch erhältlichen Zahoransky-Maschinen Z.Pack 4 | 5 laut Unternehmen für sämtliche Standard-Vollblister geeignet. Charakteristisch für die Reihe ist ihr modularer Aufbau, der Unternehmen große Freiheiten bei der Gestaltung der Blister gewährt, etwa Etikettierung auf der Vorderseite, Perforation, Prägung, Bedrucken und weitere. Maschinenstillstandszeiten werden durch berührungslose Zuführung reduziert. Das Einsatzgebiet der Maschinen reicht von der Stand-Alone-Maschine bis zur Integration in vollautomatisierte Verpackungslinien. Als formgebende Materialien können PVC-, PET- oder PLA-Folie und bei den Abdeckwerkstoffen Karton, „Tyvek“, Aluminium sowie PET- und PVC-Folie verwendet werden.
Investitionsvolumen werden frei
Davon profitieren beide Unternehmen. „Auch technisch und kommerziell ist Koch für uns der perfekte Partner. Koch hat eine moderne, umfangreiche Produktpalette, die passende Lösungen für die Herausforderungen Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit bietet. Um auf dieses Niveau bei Blisterverpackungsmaschinen für Kartoneinstoffverpackungen zu kommen, hätten wir massiv in Entwicklungen investieren müssen. Dieses Volumen können wir jetzt für unsere Kerngeschäftsfelder nutzen“, so Robert Dous, Managing Director Zahoransky Automation & Molds und Chief Sales Officer Zahoransky Group. Harald Jung, Vorsitzender der Geschäftsführung und CEO der Koch Pac-Systeme GmbH, ergänzt: „Wir sind stolz darauf, dass sich Zahoransky für unsere technologisch führende Produktpalette entschieden hat. Diese bietet die beste Lösung, um aktuelle und künftige Herausforderungen in Bezug auf Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit zu erfüllen.“
Unternehmenskooperationen können also vor allem für kleine und mittlere Unternehmen ein sinnvoller und effektiver Weg sein, um das eigene Portfolio zu ergänzen und abzurunden, ohne unverhältnismäßige Summen in Entwicklung und Forschung zu investieren. Nicht nur profitieren die Kooperationspartner davon, sondern letzten Endes auch die Kundinnen und Kunden.