Packaging 360 mit modernen Technologien: ein Muss für die Verpackungsindustrie
Die Zukunft der Verpackungshersteller wird digital
Studienergebnisse und Prognosen weisen alle in dieselbe Richtung: Neben Nachhaltigkeit stehen E-Commerce und Digitalisierung in den kommenden Jahren ganz oben auf der Liste der Verpackungsindustrie. Während Internetbestellungen 24/7 boomen und sich die Verwendung von Barcodes bereits durchgesetzt hat, sind 3-D-Druck und Roboter für Packaging 360 Grad an 365 Tagen im Jahr erst im Kommen.
365 MAL 24/7 LIEFERN
Der weltweite Online-Handel boomt. In Deutschland floss nach einer aktuellen Studie im Jahr 2019 mehr als jeder achte Euro in den E-Commerce, anstatt in den stationären Einzelhandel – unter anderem an die drei größten Internethändler Amazon, Otto und Zalando. Unter anderem, weil diese der Kundenforderung nach einem besonders schnellen Versand ihrer Bestellungen nachkommen: einer Lieferung noch am selben Tag.
Doch ein Versand 24/7 ist nur mit hohem logistischem Aufwand möglich und stellt den E-Commerce vor große Herausforderungen. Mit innovativen Lösungen aus dem Bereich der Industrie 4.0 kann die essentiell wichtige Warenlagerung am richtigen Ort ermöglicht werden, und dies 365 Tage im Jahr. Ein zentrales Element liegt in der optimalen Kommissionierung, d.h. der Zusammenstellung verschiedener Waren für den Versand. Wahrend in Lagerhallen ohne Industrie 4.0 die Waren noch manuell aus den Regalen genommen und auf dem Papier festgehalten werden, machen moderne Industrie 4.0 Systeme die Prozesse deutlich effizienter - unter anderem durch Augmented Reality (AR) Lösungen. Dank der Verknüpfung von digitalen und realen Daten können Kommissionierungsprozesse mithilfe von „Pick-by-Vision“ durch eine Datenbrille vorgenommen werden. Dabei werden auf dem Display Lagerplatz, Artikel und Entnahmemenge im 360-Grad-Modus rund um die Lagerhalle angezeigt. So sinkt die Fehlerquelle der Mitarbeiter und gleichzeitig steigt die Kundenzufriedenheit.
An 365 Tagen im Jahr bestellen – und auch beliefert werden: Das ist, was Kunden heutzutage fordern. Foto Unsplash
Industrie 4.0 im Kommen
Smarte, voll automatisierte Verpackungslinien und digitale Wertschöpfungsketten zu nutzen, scheint vielen Firmen ein Anliegen. Doch derzeit ist Industrie 4.0. für einen Großteil noch immer nur Theorie. Nach einer aktuellen Studie des Marktforschungsunternehmens IDC nimmt zwar die Anzahl der entsprechenden Pilotprojekte zu, es folgen jedoch zu wenig Umsetzungen. Eine Studie unter Verpackungsherstellern aus Österreich, Deutschland und der Schweiz zeigt, dass von allen befragten Unternehmen rund:
80 Prozent eine Digitalisierung beim maschinellen Herstellungsprozess für sehr wichtig halten
70 Prozent dennoch keine erforderlichen digitalen Kompetenzen implementiert haben
60 Prozent den Begriff „Industrie 4.0“ nicht genau definieren können
50 Prozent der jeweiligen Manager davon ausgehen, dass Industrie 4.0 spätestens 2021 in ihrem Unternehmen eine Rolle spielen wird.
Unter den Begriff Industrie 4.0 fallen viele technologische Innovationen – interessant auch für die Verpackungsbranche.. Foto: Pixabay
Roboter als Verpackungshelfer
Nach Zahlen der International Federation of Robotics (IFR) erreichten die Verkaufszahlen von Roboter-Einheiten – d.h. Maschinen, die komplexe Tätigkeiten automatisch verrichten können – im Jahr 2018 global einen Rekordwert von 16,5 Milliarden US-Dollar und damit ein Wachstum von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Am häufigsten greift nach dem Report die Automobil- und Elektronikindustrie auf die Roboter zurück, die 365 x 24/7 einsatzbereit sind.
Die Verpackungsindustrie nutzt vermehrt Roboter für den kollaborativen Einsatz von Menschen und Maschinen im selben Arbeitsbereich. Die sogenannten Cobots können während des Verpackungsprozesses Änderungen an einer Produktionslinie vornehmen und sowohl fragile Waren wie auch große Produktmengen verpacken. Für die Automatisierung von Verpackung, Palettierung und Stapelung sind diese speziellen Roboter aus der Industrie 4.0 ein gefragtes Werkzeug.
Die IFR gibt ein fünfzehnfaches Wachstum der Anzahl der weltweit installierten Verpackungsroboter von 2007 auf 2017 auf rund 32.600 Stück an. Von 2017 bis 2018 wuchs die Zahl um weitere 23 Prozent an. Im Anwendungsbereich Palettierung und Kommissionierung habe sich der Wert in diesem Zeitraum auf fast 10.000 Stück verdreifacht.
Es gibt ihn schon eine Weile – aber erst jetzt scheint der 3-D-Druck Einzug sowohl in die Privathaushalte zum Selber-Drucken 24/7, als auch in die Verpackungsbranche zu halten. Der Nachfrage nach besonders schnell zu produzierenden personalisierten Verpackungen kommt jetzt eine Innovation aus Schweden nach: Mit Tinte auf Holzbasis werden die gewünschten Verpackungen bedarfsgerecht erstellt. Diese spezielle Packaging 360-Lösung gilt auch als nachhaltige Alternative zu Lebensmittelverpackungen aus Kunststoff und Metall. Der 3-D-Druck mit Tinte auf Holzbasis ahmt die natürliche Zellarchitektur von Holz nach: Während sich das natürliche Material im Gegensatz zu Metallen und Kunststoffen nicht schmelzen und einfach formen lässt, kann Holz mit der neuen Technologie und durch 3-D-Druck in jede vorstellbare Form gebracht werden.
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