Es sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe, doch verbindet sie beide ein gleiches Thema: Recycling. Bereits im Jahr 2015 präsentierte der Sportartikelhersteller adidas gemeinsam mit der Umweltschutzorganisation ‚Parley for the Oceans’ erstmalig einen Schuh der Öffentlichkeit, dessen Obermaterial zu etwa 85 Prozent aus an Meeren gesammelten Kunststoffabfällen produziert wurde.
Pro Sportschuh werden je nach Größe etwa elf Kunststoffflaschen genutzt, aber auch Fischernetze zu neuen Garnen und Fasern aufbereitet. In Anlehnung an die Küstenregionen sind die Farben der Sportschuhe in dem Farbspektrum von Blau- und Grüntönen gehalten.
Mittlerweile belaufen sich die jährlichen Produktionszahlen der Schuhe auf über fünf Millionen Paare. Bis Ende 2019 sollen es elf Millionen sein. Bis 2024 möchte der Dax-Konzern zudem das Polyester in seiner gesamten Schuhpalette auf Parley-Material umstellen. Neben Schuhen verkauft adidas auch andere Bekleidungsstücke wie Bademoden oder Sportbekleidung aus dem Parley-Material.
Laufschuhe mit Küstenflair
2015: Erstmalige Präsentation des adidas Parley-Sportschuhs aus an Meeren gesammelten und recycelten Kunststoffen
2017: Fertigungszahlen steigen auf eine Million Paar Schuhe
2018: Anstieg auf fünf Millionen Paar Schuhe
Bis Ende 2019: Erhöhung auf elf Millionen Paare
Bis 2024: gesamte Schuhpalette ohne neues Polyester
Closing the Loop
Um Recycling geht es auch bei dem im Frühjahr 2019 präsentierten Performance-Laufschuh FUTURECRAFT.LOOP. Der Clou an dieser Innovation ist die vollständige Wiederverwertbarkeit aller Materialien. Wohingegen adidas bei dem Parley-Schuh auf die Nutzung von ‚ocean plastic’ setzt, will das deutsche Unternehmen mit dem FUTURECRAFT.LOOP den Produktionskreislauf vollständig schließen.
Alle Materialien des Schuhs sind zu 100 Prozent recyclingfähig. Sohle, Obermaterial und Schnürsenkel sind aus ein und demselben Material gefertigt: dem Kunststoff „thermoplastisches Polyurethan“ (TPU). Auf den Einsatz künstlicher Farben und Klebstoffe wird bei der Verbindung der einzelnen Bestandteile verzichtet. So kann der Schuh nach seinem Gebrauch problemlos in seine Einzelteile zerlegt, gewaschen, verschmolzen und zu einem neuen Schuh gleichbleibend hoher Qualität geformt werden.
Allerdings ist adidas bei der Realisierung dieses Plans auf die Mithilfe der Konsumenten angewiesen, die ihre FUTURECRAFT.LOOPS in einem der adidas Ladengeschäfte abgeben müssen.
1. Generation Loop Schuh
Im Rahmen eines globalen Beta-Programms erhalten weltweit 200 bekannte Kreative die Möglichkeit den FUTURECRAFT.LOOP Schuh erstmalig zu tragen. Nach dem Test sollen die Schuhe zurück zum Hersteller kommen, dort zerlegt und basierend auf dem Feedback der Läufer die zweite Generation des Schuhs entwickelt werden. Die globale Markteinführung des recyclingfähigen Performance-Schuhs ist für Frühjahr/Sommer 2021 vorgesehen. Ein digitales Plus: Wer den an der Ferse eingearbeiteten NFC-Chips scannt, wird auf eine digitale Plattform geleitet und dort über den nachhaltigen Herstellungsprozess des Schuhs informiert.