Verpackungen für die Ewigkeit

Manche Lebensmittel halten ewig – und das ist nicht im theologischen Sinne gemeint. Tatsächlich hält Reis in luftdichter Verpackung bis zu zwei Jahre lang und Mineralwasser in ungeöffneten Flaschen ist bei dunkler und kühler Lagerung nahezu unbegrenzt haltbar. Essig, Zucker und Salz besitzen sogar offiziell kein Mindesthaltbarkeitsdatum. Verschiedene Konservierungsmethoden wie Einkochen, Einfrieren oder Gefriertrocknen können die Lebensdauer auch von schneller verderblichen Produkten verlängern.  Verpackungen sind dennoch unverzichtbar bei der Konservierung von Lebensmitteln. Ob nun aus Glas, Kunststoff oder Metall – wer Nahrungsmittel über einen längeren Zeitraum aufbewahren möchte, kommt an ihnen nicht vorbei.

Verpackungen schützen vor schädlichen Umwelteinflüssen – also Schmutz, Mikroorganismen oder auch Licht. H-Milch wäre ohne den luftdichten und lichtundurchlässigen Getränkekarton nicht lange haltbar – trotz des Pasteurisierens.

Kunden wollen die verpackten Waren aber oftmals sehen; dies gilt besonders bei frischen Lebensmitteln. Gleichzeitig müssen sensible Waren vor Licht geschützt werden. Für manche Lebensmittel sind jedoch nur bestimmte Wellenlängen von Licht schädlich. Eine gute Verpackung kann in diesem Fall gezielt schützen. Doch es bleibt ein Balanceakt, denn ein anderes Lichtspektrum kann die Farbwahrnehmung auf das Produkt ändern, was den Kunden wiederum stören könnte.

Ein Klassiker unter den ‚Langzeit-Verpackungen’ ist die Konservendose. Seit über 200 Jahren leistet die Lebensmitteldose zuverlässige Dienste beim Schutz von Nahrungsmitteln. Stabiles Weißblech mit einer elastischen Innenbeschichtung sorgt dafür, dass der Inhalt auch bei Stößen unversehrt bleibt. Die Einsatzmöglichkeiten sind zahlreich: Es gibt Dosensuppe, Doseneintopf, Dosenbrot, Dosenkuchen, Dosenbutter, Dosenwurst, Dosenkäse und sogar Dosen-Burger. Luftdicht versiegelt, wird die Verpackung zu einem Tresor für Frische und Qualität. Bis zu drei Jahren können Lebensmittel so ohne Qualitätsverlust gelagert werden – oftmals sogar darüber hinaus.

Besonders beliebt auch für den Außer-Haus-Konsum sind Kleinstgrößen – die sogenannten Bowls. Sie sind meist mit einem bequemen Vollreißdeckel oder Peel-off-Deckel ausgestattet. So kann die Dose auch ohne Dosenöffner einfach geöffnet werden.

Eine andere Art, Lebensmittel sicher und bequem zu verpacken, ist die Abfüllung in Standbodenbeuteln. Die leichte und platzsparende Verpackung ist für trockene und flüssige Inhalte geeignet. Damit Getränke oder Joghurt nicht auslaufen können, wird in den Beutel eine Tülle mit Deckel integriert. Bei gefriergetrockneten oder pulverisierten Lebensmitteln ist der Beutel meist mit einer Aufreißlasche und einem wiederverschließbaren Druckverschluss versehen. So kann der Inhalt leicht entnommen und die Verpackung danach wieder verschlossen werden.

Speziell auf Outdoor-Nahrung bei Trekking-. Biking- oder Rafting-Touren sowie in Krisen- und Kriegsgebieten zugeschnitten sind Standbodenbeutel aus besonders robustem Aluminium-Laminat, in denen die Mahlzeit mit heißem Wasser direkt zubereitet werden kann.

Angesichts der hohen Zahl an hungerleidenden Menschen in der Welt ist das Thema „Schutz von Lebensmitteln“ auf die globale Agenda gerutscht. Initiativen wie ‚SAVE FOOD’ – ein Zusammenschluss aus FAO, UN Environment und Messe Düsseldorf und ihren Mitgliedern aus Industrie, Forschung und Nichtregierungsorganisationen – erarbeiten verschiedene Lösungsvorschläge und setzen konkrete Projekte um, damit Lebensmittelverluste und -verschwendung weltweit reduziert wird.  

Schon länger in der Diskussion steht das Mindesthaltbarkeitsdatum. Oftmals missverstanden oder fehlinterpretiert, werden Tonnen von genießbaren Lebensmitteln unnötig entsorgt. Viele Verbraucher gehen davon aus, dass die Ware nach Ablauf des Datums nicht mehr essbar ist und entsorgen sie. Tatsächlich aber handelt es sich beim Mindesthaltbarkeitsdatum um eine Art Gütesiegel, das die Hersteller nach eigenem Ermessen festlegen. Bis zu dem genannten Datum wird garantiert, dass das Lebensmittel bei richtiger Lagerung Farbe, Geruch, Konsistenz und Geschmack beibehält. So sichern sie sich vor Regressansprüchen ab. 

In der Europäischen Union steht das Mindesthaltbarkeitsdatum deshalb auf dem Prüfstand. Zukünftig sollen nicht nur Essig, Zucker und Salz ohne Mindesthaltbarkeitsdatum auskommen, sondern auch weitere haltbare Lebensmittel wie zum Beispiel Nudeln oder Kaffee.