Probepäckchen mit Creme oder Einzeltütchen für Brillen—oder Hygienetücher. Sachets lassen sich aus Monofolien noch nachhaltiger herstellen.
(Foto: Kier In Sight / unsplash)

Monomaterial-Sachets

Die Rufe von Verbraucherinnen und Verbrauchern nach nachhaltigen Verpackungslösungen verstummen nicht. Eine Lösung, die besonders im Lebensmittel- und Kosmetikbereich immer öfter angewandt wird, sind Refillsysteme. Mit ihnen kann Material eingespart werden und von starren Kunststoffverpackungen auf flexible Alternativen wie Beutel umgestiegen werden.Das kann Vorteile für das Recycling haben und Verbraucherinnen und Verbraucher müssen insgesamt beim Einkauf weniger schleppen und produzieren weniger Verpackungsabfall.

Hersteller von Verpackungen sind allerdings auch mit einem Problem konfrontiert, wenn sie besonders nachhaltige recycelbare Beutel und Sachets entwickeln wollen. Denn zum Schutz von sensiblen Produkten wie Lebensmitteln und Kosmetika ist in den meisten Fällen eine Barriereschicht nötig, die in vielen Fällen aus Kunststoff besteht. Diese Schichten setzen häufig die Recyclingfähigkeit der Verpackungen herab. Aber Unternehmen entwickeln immer wieder innovative Lösungen, um diesem Problem Herr zu werden.

Verpackungen aus Monomaterial in mehreren Größen und Formen

Unter dem Namen MonoFlex bietet Coveris gleich ein ganzes Sortiment an Monomaterialien, unter anderem auch einen Standbodenbeutel für Flüssigseife.
(Bild: Coveris)

Eine solche Lösung, unter anderem für Refillverpackungen für Flüssigseife kommt von Coveris. Unter dem Namen „MonoFlex“ vermarktet das Unternehmen gleich mehrere Lösungen für einfaches Recycling. So gibt es vertikale und horizontale Füll- und Siegelbeutel sowie Standbodenbeutel, die aus dem Monomaterial Polyethylen (PE) bestehen und den Kunststoffverbrauch um 75 Prozent im Vergleich zu starren Kunststoffflaschen senken. Ziel von Coveris war, eine Verpackung zu entwickeln, die recycelbar ist und Kunststoffmüll reduziert.

Die Verpackung hat nicht nur Vorteile für die Umwelt, da weniger Kunststoff verwendet wird und weniger Müll entsteht. Auch für Verbraucherinnen und Verbraucher gibt es ein paar positive Veränderungen. Zum einen sind die Beutel deutlich leichter – beim Weg vom Supermarkt bis ins heimische Badezimmer muss also weniger geschleppt werden und die Umwelt wird beim Transport weniger belastet. Durch die neue Verpackung sollen Kundinnen und Kunden die Produkte außerdem riechen können und da das Material flexibel ist, kann die Verpackung vollständig entleert werden.

Produktschutz mit innovativen Barrieren

Die Sachets von V-Shapes sind für Einzeldosen geeignet und lassen sich mit nur einer Hand öffnen.
(Bild: V-Shapes)

Refillsysteme sind besonders bei Produkten, die viel genutzt werden und sonst in großen Verpackungen daherkommen, geeignet. Wenn es um kleinere Produktmengen oder Einzeldosen geht, können Sachets eine Lösung sein. Hier kommt eine Lösung für die On-Demand-Produktion von V-Shapes. Das italienische Unternehmen stellt Sachets als Einzeldosisverpackungen her und verpackt zum Beispiel Produkte aus den Bereichen Pharma und Kosmetik oder Lebensmittel.

Mit einem neu entwickelten Substrat sind die Sachets jetzt auch zu 100 Prozent recycelbar. Sie bestehen aus Polypropylen (PP) mit einer leistungsstarken Barrierefunktion, die die Recyclingfähigkeit allerdings nicht herabsetzt. Das hat sich das Unternehmen auch von Interseroh zertifizieren lassen. Im Abfallstrom können die Sachets entdeckt, sortiert und wiederverwertet werden. Da in den Sachets kleine Mengen flüssiger oder halbfester Produkte verpackt werden können, eignen sie sich auch für Pröbchen und sind bei Verbraucherinnen und Verbrauchern für Reisen beliebt. Auch diese Verpackung wiegt wenig und kann nach Unternehmensangaben weltweit recycelt werden.

Ein Mann im Hemd sitzt mit verschränkten Armen auf einem Schreibtisch und lächelt in die Kamera

Christian Burattini, CEO von V-Shapes.
(Bild: V-Shapes)

„Die beiden neuen Substrate, reNEW oX-100 und reNEW oX-500, wurden von V-Shapes selbst entwickelt und bestehen aus einer Schicht PP-Copolymeren (PPC) mit leistungsstarker Barrierefunktion. Sie können im Abfallstrom entdeckt, sortiert und wiederverwertet werden. Die beiden Substrate wurden von Interseroh im Hinblick auf ihre Eignung für mechanisches Recycling und die Bereitstellung von Sekundärprodukten am oberen Rand der Skala bewertet.“

Christian Burattini, CEO V-Shapes

Ob es um die Reduzierung von Kunststoff oder das Erhöhen der Recycelbarkeit mit einer neuen Barriereschicht geht: Beutel und Sachets werden durch innovative Weiterentwicklung und neue Konzepte wie Refillsysteme immer nachhaltiger. Wenn sie recycelt werden, können aus dem Material wieder Rohstoffe und Produkte gewonnen werden. Für Verbraucherinnen und Verbraucher entsteht weniger Verpackungsabfall und mit den neuen Technologien können Produkte trotz Materialreduzierung optimal geschützt werden. Auf dem Weg zur vollständigen Kreislaufwirtschaft spielt aber auch die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen eine wichtige Rolle. So hat V-Shapes seine Sachets gemeinsam mit einem großen Packmittelhersteller entwickelt.