Zahlreiche Unternehmen achten auf eine wassersparende Herstellung ihrer Verpackungen. Eine von Ihnen ist der Nahrungsmittelkonzern Nestlé, der eine eigene ‚Water-Saving-Initiative’ gegründet hat. Foto: pixabay.com/pexel.com
Mit Verpackungen Wasser sparen
Siebzehn Prozentdes täglichen Wasserverbrauchs entfallen nach statistischen Erhebungen im Durchschnitt auf das Duschen. Wer bis zu zehn Minuten unter dem heißen Strahl verbringt und keinen Spar-Duschkopf nutzt, aus dessen Hahn laufen dabei insgesamtrund 250 Liter – mehr als bei einem Vollbad. Demgegenüber kämpfen Länder wie Südafrika oder Saudi Arabien mit Wasserknappheit. Verpackungsproduzenten und Hersteller von Körperpflegeprodukten widmen sich der Thematik mit innovativen Ideen.
P&G: Wasser sparen mit Limited-Edition-Shampoo
An das Umweltbewusstsein der Verbraucher gerichtet ist eine Verpackungslösung von Procter&Gamble. Das US-amerikanische Konsumgüter-Unternehmen hatte bereits Ende 2016 mit Flaschen von aus an Stränden angeschwemmten Kunststoffen auf Nachhaltigkeit gesetzt. Danach startete der Konzern ein Pilotprojekt in Südkalifornien mit einer besonderen Verpackung aus der Pantene Pro V-Haarshampoo-Serie, die mit einem Zeitmesser versehen ist.
Auf den Kopf gestellt und los geht’s! Die Shampooflasche von Pantene Pro V stoppt die Zeit beim Haarewaschen, um Wasserverschwendung einzugrenzen. Nach fünf Minuten ist die Sanduhr abgelaufen. Foto: Procter & Gamble
Fünf Minuten Zeit zum Haarewaschen – so lautetet die Botschaft. Der Timer ist mit einem Silikonband an der Flasche angebracht und reagiert, sobald die Verpackung auf den abgeflachten Deckel gestellt wird. Zudem lässt sich das Haarwaschmittel dank einer neuen Formel schneller als bisher wieder auswaschen. In Los Angeles selbst wurde die Online-Kampagne als großer Erfolg gefeiert: Knapp 212 Millionen Verbraucher wurden auf Social-Media-Kanälen erreicht, fast 2,2 Millionen Konsumenten gaben positives Feedback über Likes oder Kommentare.
Die Verpackung als Botschafter
Ein bedeutender Anteil aller Nahrungsmittelverpackungen weltweit entfällt auf Wasserflaschen aus Kunststoff: Allein in den USA werden rund 50 Milliarden Kunststoffflaschen jährlich verbraucht.Weltweit werden 25 Prozentwiederverwertet – zu wenig in den Augen eines britischen Start-up-Unternehmens, das stattdessen essbare Verpackungen für Wasserflaschen entwickelt hat. Mit biologisch abbaubarem Seetang als Basis legen sich dank einer chemischen Reaktion bei der Herstellung die Algen als wasserdichte Haut um die Flüssigkeit.
Die Verpackung als perfekte Botschaft für mehr Umweltbewusstsein. Foto: T.D.G. Vertriebs GmbH & Co. KG
Formstabil ist diese Art der Verpackung allerdings nicht. Und ähnlich wie der Timer von P&G, sorgen die Kosmetik-Flaschen einer Hamburger Naturkosmetik-Marke für ein Nachdenken beim Duschen. Der Aufdruck „Stop the Water while using me!“ soll Konsumenten dazu aufrufen, das Wasser beim Einseifen ganz abzustellen.
Die Zukunft des Wassers
Ebenso wie bei der weltweiten Initiative SAVE FOOD zum Kampf gegen Lebensmittelverschwendung und -verluste, mehren sich Kampagnen zum Erhalt und der weltweit gerechten Verteilung von Wasser Die Industrie wiederum versucht Wasser in der Produktion zu sparen. So hat unter anderem Nestlé den Wasserverbrauch bei der Herstellung seiner Produktverpackungen reduziert. Zudem hat der Konzern Kampagnen wie in Vietnam ins Leben gerufen, bei denen Farmer mittels leerer Kunststoffflaschen die Bodenfeuchte ihrer Felder messen können und nur bei Bedarf auf künstliche Bewässerung zurückgreifen. Ein weiteres Projekt läuft in Mexiko: In der sogenannten Zero Water Fabrik wird bei der Herstellung von Milchpulver das extrahierte Wasser aufgefangen und weiter genutzt.