Bereits 2011 hat toom als erster Baumarkt Dispersionsfarbe in Eimern aus Kunststoff-Rezyklat eingeführt. Foto: toom
Rezyklate in der Baubranche
Bereits 2011 hat toom als erster deutscher Baumarkt Dispersionsfarben der Eigenmarke in Kunststoffverpackungen angeboten, die vollständig aus Rezyklaten – also aus zuvor recycelten Kunststoffen – bestehen. Gegenüber Eimern aus herkömmlichen Kunststoffen sollen dadurch laut Unternehmensangaben 30 Prozent an CO2 Emissionen eingespart werden. Innerhalb von sieben Jahren von 2011 bis 2018 machte das rund 900 Tonnen an Kohlendioxidausstoß aus.
Die Umstellung auf Verpackungen aus Rezyklaten wird im Unternehmen weiter vorangetrieben. So sollen nach und nach weitere Produktverpackungen nachziehen. Außerdem will die Kölner Baumarktkette mit Sortimentsumgestaltung mehr Nachhaltigkeit demonstrieren.
So gibt es zum Beispiel den Bereich Schrauben/Eisenwaren im losen Verkauf, der den Kunden bedarfsgerechten Einkauf in kleineren Mengen ermöglicht. Als Verpackung werden Beutel aus Polyethylen angeboten wie auch Papierbeutel in kleinerem Format.
Ein anwachsendes Bewusstsein für Klima- und Ressourcenschutz sowie Rohstoffknappheit und regulative Vorgaben führen in immer mehr Industrien zum Umdenken und der Ausrichtung auf geschlossene Kreisläufe. Auch in der Baubranche, in der Experten eine konsequente Umsetzung der Kreislaufwirtschaft fordern. Dennoch muss abgewogen werden, wo Maßnahmen in der Gesamtbetrachtung sinnvoll sind. So erklärte Prof. Rupert Baumgartner vom Christian Doppler Labor für Nachhaltiges Produktmanagement in einer Kreislaufwirtschaft in einem Pressebericht des UmweltDialog Magazins, dass Kreislaufwirtschaft nur Sinn mache, wenn die ökologischen und sozialen Vorteile einer Kreislaufwirtschaft-Aktivität, beispielsweise Recycling, größer sind als die der entsprechenden Aufwendungen. Sollte Recycling zu höheren Umweltauswirkungen führen als eine Entsorgung, mache dies aus ökologischer Sicht keinen Sinn.
Studien wie die des Leibnitz-Instituts für ökologische Raumentwicklung haben sich der wissenschaftlichen Betrachtung beim Recycling bestimmter Baustoffe angenommen. Die Ergebnisse zeigen, dass aus energetischer Sicht das Recycling von zum Beispiel Bauschutt und Abbruchmaterial in der Regel sinnvoll ist. Doch nicht für alle Baumaterialien ist Recycling über den gesamten Lebenszyklus vor Vorteil. So sprechen Energiebilanzen bei Kunststoffen in der Regel für Recycling. Bei mineralischen Produkten kommt es jedoch auf die Qualitätsanforderung der neuen Verwendung an.