Big Data in der Verpackungs- und Prozessindustrie

Ob Digitalisierung, Internet of Things (IoT), Industrie-4.0 oder Smart Machinery: Unternehmen der Verpackungs- und Prozessindustrie stehen bei der Nutzung moderner Technologien einer nie da gewesenen Menge an Daten gegenüber. ‚Big Data‘ lautet der Begriff für extrem große, schnelllebige und komplexe Datenbestände, die mit herkömmlichen Methoden kaum zu bewältigen sind. Sie stammen aus Industrieanlagen und IoT-Geräten zum Beispiel für RFID-Tags oder Sensoren genauso wie aus E-Mail-Verkehr, Finanztransaktionen, Social Media oder Videos. Gespeichert werden sie auf speziellen Speicherplattformen wie etwa Data Lakes oder Hadoop.

MASCHINELLES LERNEN DURCH KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

Wer Big Data sinnvoll nutzen möchte, sollte die strukturierten und unstrukturierten Daten effizient analysieren und weiterverarbeiten. Big Data Analytics kann dabei helfen und so unter anderem für eine Optimierung von Betriebsabläufen, höhere Gewinne und zufriedeneren Kunden sorgen.

Ein Aspekt, bei dem Big Data für Verpackungsmaschinen und Prozesstechnologie eine hohe Relevanz besitzt, ist das Maschinelle Lernen mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI). Dank präziser und automatischer Modelle werden komplexe Datenmengen in Sekundenschnelle analysiert und von Maschinen so verarbeitet, sodass diese selbstständig Entscheidungen, zum Beispiel in Bezug auf Maschinenreinigung oder Maschinenwartung, treffen können. In Verbindung mit Predictive Analytics kann Big Data in Unternehmen genutzt werden, um die Fertigung zu optimieren, die Produktqualität zu verbessern und eine schnellere Markteinführung herbeizuführen.

Zudem können Verpackungsroboter dank KI Produktions- und Verpackungsprozesse automatisch ausführen. Voraussetzung für Aufgaben wie etwa Pick-and-Place sind integrierte Kamera- und Bilderkennungssysteme, die den Robotern genaue Informationen zu Position oder Qualität des Produkts übermitteln. So sind Verpackungsroboter zum Beispiel in der Lage, fehlerhafte Teile zu erkennen und bei der Ausführung auszusortieren.

KI und Big Data sind in der Verpackungs- und Prozessindustrie darüber hinaus im Bereich von Logistik und Lagerhaltung von Vorteil. Fahrerlose Flurförderfahrzeuge (AGV) nutzen die ermittelten IT-Daten und transportieren autonom Waren im Lager von A nach B oder vom Lager zur Produktionsanlage.

Dank der ermittelten Daten können außerdem potenzielle Lieferschwierigkeiten oder Währungsschwankungen im Voraus berechnet werden. Folglich kann die Produktion gezielt angepasst und optimiert werden.

Auch beim Thema Retourenmanagement sind Big Data und KI unverzichtbar. Unternehmen können so die Retourenhäufigkeit einzelner Waren oder Warengruppen ermitteln und mögliche Potentiale bzw. Einschränkungen identifizieren.

Smarte Verpackungen mit Codesystemen und Sensoren wie etwa RFID helfen bei der Zuordnung der Retouren und können über Herkunft, Zustand und besondere Merkmale des Produkts zuverlässig Auskunft geben. Diese Transparenz in der Lieferkette fordern auch Verbraucher zunehmend ein; entsprechend groß ist ihr Einfluss auf das Kaufverhalten der potentiellen Kunden.

Last but not least sorgt die Nutzung von Big Data bei Verpackungen für mehr Sicherheit innerhalb der Lieferkette. So wird durch Sensoren oder Datenlogger zuverlässig gemeldet, wenn eine Verpackung beschädigt ist oder sie geöffnet wurde.