Coca-Cola lässt den Deckel dran

02.03.2022 - Für Kundinnen und Kunden von Coca-Cola gibt es seit November 2021 eine Neuerung: Die Deckel der Flaschen der beliebten Getränke sehen auf einmal anders aus.

„Lass mich dran!“ heißt es jetzt auf den Deckeln vieler Getränkeflaschen von Coca-Cola. Den Start machte im November vergangenen Jahres das Abfüllwerk im nordrhein-westfälischen Dorsten: Hier werden die PET-Einwegflaschen jetzt mit Deckeln versehen, die sich nicht vom Sicherheitsring am Hals der Flaschen trennen lassen. Früher als nötig setzt Coca-Cola damit eine Richtlinie der Europäischen Union um, die ab 3. Juli 2024 in Kraft tritt.

Kunststoffkreislaufwirtschaft voranbringen

Nicht nur der Name der Verordnung hat es in sich. Die Einwegkunststoffkennzeichungsverordnung setzt die verschiedenen Artikel der Richtlinie der EU, die 2019 beschlossen wurde, um und soll insgesamt eine Maßnahme zur Müllvermeidung sein. Artikel 6, Absatz 1 nimmt Einweggetränkebehälter in den Blick und legt fest, dass sie ab dem Stichtag im Juli 2024 nur noch in den Verkehr gebracht werden dürfen, wenn Deckel oder Verschlüsse aus Kunststoff über den Nutzungszeitraum fest mit der Flasche verbunden sind. Ziel der Verordnung ist es die Auswirkungen bestimmter Kunststoffprodukte auf die Umwelt zu mindern und zum Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft beizutragen.

Betroffen sind Getränkebehälter mit einem Füllvolumen von bis zu drei Litern und damit auch die Flaschen von Coca-Cola. Bis Januar 2024 will das Unternehmen sukzessive alle Werke in Deutschland umstellen. Nach dem Werk in Dorsten folgen die Einweg-PET-Linien an den Standorten in Mannheim, Mönchengladbach, Hildesheim und Knetzgau. Die Umstellung führt auch dazu, dass zeitweise beide Verschlussvarianten im Umlauf sind.

Für Verbraucherinnen und Verbraucher ändert sich mit dem neuen Verschluss laut Unternehmen nichts. Der Öffnungsmechanismus sei weiterhin derselbe und der mit dem Sicherheitsring verbundene Deckel kann am Flaschenhals beliebig verschoben und sogar in einer Position fixiert werden – das soll das Einschenken erleichtern. Auch bei der Entsorgung der Einwegflaschen bleibt alles gleich. Verbraucherinnen und Verbraucher können die Flaschen wie gewohnt im Leergutautomaten abgeben. Im Recyclingprozess werden die Verschlüsse aus High Density Polyethylen (HDPE) vom Flaschenhals gelöst und gesammelt und für neue Produkte verwendet. Auf Anfrage heißt es, dass der Konzern gemeinsam mit Partnern an neuen technischen Lösungen arbeite, um das Material bald auch bei der Herstellung neuer Verschlüsse und Deckel einzusetzen.

Ein weiterer Vorteil der neuen Deckel ist, dass sie den Materialeinsatz der Flaschen optimieren. In Deutschland sollen mit den neuen Verschlüssen so insgesamt bis zu 1,37 Gramm an Kunststoff pro Flasche eingespart werden. Dank des Pfandsystems kann das verwendete Material außerdem gesammelt und wiederverwertet werden. In Deutschland werden bereits über 90 Prozent der Flaschenverschlüsse auf diese Art gesammelt.