Warum Millenials so selten recyceln, liegt in erster Linie an fehlendem Wissen. Hier ist Aufklärung gefragt! Foto: fu zhichao / pexels.com
Millennials sind Recyclingmuffel
Entgegen weitläufiger Ansicht recyceln Millennials nach einer aktuellen Studie besonders ungern. Umweltbewusst allerdings sind sie dennoch – für Waren nachhaltig wirtschaftender Unternehmen sind sie bereit, tiefer in die Tasche zu greifen.
55-74-jährige recyceln am meisten
Wer gedacht hat, dass die jüngere Generation die ältere beim Thema Umweltschutz aussticht, der hat sich geirrt. Zumindest ist dies das Resultat einer gemeinsamen Studie der international operierenden Serco’s Environmental Services und dem englischen Forschungsunternehmen Future Thinking. Die insgesamt 3.000 Befragten wurden in folgende Gruppen eingeteilt:
16-34-jährige (Millennials)
35-54-jähirge
55-74-jähirge
über 75-jährige.
Als Sieger aus der Umfrage ging die Generation der 55-74-Jährigen hervor.
Recyclingmeister ist die Generation der 55-74-jährigen. Foto: Elderly woman buying groats. Datei: #139808384 | Urheber: JackF / https://de.fotolia.com/id/139808384?by=serie#
Warum fällt Wiederverwerten so schwer?
Nach der Umfrage recyceln weniger als fünfzig Prozent der Millenials – auch gennant Generation Y oder Generation Me – alles Wiederverwertbare. Demgegenüber liegt die entsprechende Bereitschaft
bei der Gruppe im Alter zwischen 35 und 54 Jahren bei stolzen siebzig Prozent
bei den über 75-jähirgen bei 81 Prozent,
bei den Jahrgängen 1943-1962 bei 83 Prozent.
Als Gründe für ihr Abschneiden nennen die Millennials
fehlendes Wissen darüber, was wiederverwertbar ist (16 Prozent)
zu seltene Abfuhr von recyceltem Müll (12 Prozent)
fehlende separate Müllsäcke (11 Prozent).
Des Weiteren geben vier Prozent zu, schlicht kein Interesse an Recycling von beispielsweise Papier und Aluminiumdosen zu hegen, sieben Prozent empfinden es als zu zeitaufwendig und fünf Prozent gehen davon aus, dass am Ende sowieso alles wieder zusammen auf einer Halde landet.
Grüne Unternehmen gefragt
Die Umwelt ist den Millennials dennoch wichtig: 76 Prozent sind besorgt wegen des Klimawandels – in erster Linie wegen befürchteter Einschränkungen des eigenen Lebensstandards (82 Prozent), aber auch wegen der Zukunft ihrer Kinder (51 Prozent). Anstatt selbst wiederzuverwerten, legen sie die Verantwortung in die Hände von Großunternehmen. In ihren Augen bewirken diese mehr, als es ihre Einzelaktionen vermögen würden. Fast drei Viertel aller Befragten sind bereit, für Waren von nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen mehr zu bezahlen.
Die ‚Generation Y’ besitzt eine hohe Identifikation mit der Verpackung. Schlanke Packung gleich schlanke Linie. Aufdrucke wie ‚entspannend’ oder ‚belebend’ sorgen darüber hinaus automatisch für ein besseres Lebensgefühl. Foto: Datei: #144643576 | Urheber: rh2010/https://de.fotolia.com/id/144643576#
Recycling schmackhaft machen
Experten aus der Verpackungs- und Recyclingbranche wollen deshalb mehr Strategien entwickeln, um Recycling von Verpackungen attraktiv für die Social Media Generation und deren oft geschäftigen Lifestyles zu gestalten. Das Feedback von Händlern soll hierbei die Entwicklung innovativer Verpackungslösungen erleichtern.
Ein weiterer Trend soll ebenfalls einbezogen werden: Nach einer Studie des Marktforschungsunternehmens Mintel snacken 94 Prozent aller US-Amerikaner mindestens einmal am Tag. Dies wirkt sich ebenfalls auf Nachfrage und Anforderungen an die entsprechenden Verpackungen aus. Neben funktionalen Asketen wie einfacher Handhabung auch unterwegs wird ein möglich einzigartiges Design gewünscht. Schließlich werden auch Bilder von Speisen auf Social-Media-Channels geteilt.
Zudem erwartet die sogenannte Generation Y hohe Identifikation: Schlanke Packung gleich schlanke Linie; Aufdrucke wie ‚entspannend’ oder ‚belebend’ sorgen automatisch für ein besseres Lebensgefühl. Durch entsprechende Schlagworte oder gezielte Interaktionen in Bezug auf Recycling könnte auch die Bereitschaft zur Wiederverwertung von Verpackungen ansteigen.